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Polizei geht von Selbstmord aus / Angehörige von Seelsorgern des Notfallbegleitteams betreut Identität des Bahn-Toten geklärt

Von Sebastian Pötzsch 28.10.2014, 02:06

Die Identität des Mannes, der am Sonntag in Oschersleben vom Zug überrollt worden ist, steht fest. Demnach handelt es sich bei dem Verunglückten um einen 29-Jährigen aus Oschersleben.

Oschersleben l "Die Personalien konnten von den Einsatzkräften noch am Unglücksort festgestellt werden", sagte der Sprecher des Polizeireviers Börde in Haldensleben, Joachim Albrecht.

Der Mann war am Sonntagmittag gegen 13.15 Uhr am Bahnübergang in der Hornhäuser Straße in Oschersleben von einem Zug erfasst und dabei getötet worden. "Kurz vor der Durchfahrt des Zuges aus Richtung Halberstadt hatte er bei geschlossener Schrankenanlage die Gleise betreten, offenbar um sich ganz bewusst überrollen lassen", teilte Albrecht weiter mit. Dies sei von den Aussagen des Zugführeres sowie eines Zeugen bestätigt worden. "Eine Notfallbremsung hat den Zusammenprall nicht verhindern können", sagte der Polizeisprecher weiter.

Wenig später waren zahlreiche Rettungskräfte vor Ort. "Jede Hilfe kam jedoch zu spät", erklärte Albrecht. Auch Beamte der Bundespolizei seien eingetroffen, um den Unfall aufzunehmen. Ein Hubschrauber habe Luftaufnahmen vom Unglücksort gefertigt.

Nach der Klärung der Identität des Opfers hätten sich sofort die zuvor über die Leitstelle informierten Seelsorger des Notfallbegleitteams mit der Lebensgefährtin des 29-Jährigen in Verbindung gesetzt. In der gemeinsamen Wohnung sei auch ein Abschiedsbrief aufgefunden worden. "Nach weiteren Befragungen der Frau und Angehöriger sowie der Auswertung der Zeugenaussagen gehen wir von einem Selbstmord aus", teilte der Polizeibeamte mit.

Der Zugführer hat laut Albrecht einen Schock erlitten. Ihm sei psychologische Betreuung empfohlen worden. Die Bahnstrecke war am Sonntag noch bis 14.45 Uhr gesperrt.

Erst Ende Februar dieses Jahres hatte sich an gleicher Stelle eine 75-jährige Frau das Leben genommen.