1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Züchter seit 60 Jahren erfolgreich

Klein Oschersleber Rassegeflügelzuchtverein feierte Jubiläum / Ehrungen vorgenommen Züchter seit 60 Jahren erfolgreich

Von Yvonne Heyer 07.04.2015, 03:26

Der Rassegeflügelzuchtverein Klein Oschersleben blickt auf eine 60-jährige Vereinsgeschichte zurück. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde das Jubiläum jüngst begangen.

KleinOschersleben l Der heutige Vereinsvorsitzende Holm Twarkowski begrüßte im Klein Oschersleber Gemeindesaal zahlreiche Gäste. Darunter Oscherslebens Bürgermeister Dieter Klenke, Ortsbürgermeister Jörg Gildemeister sowie Vertreter ortsansässiger Vereine, den Vertreter des Landesverbandes Uwe Rosskoden sowie Klaus Schepuck und Bernd Bothe vom Kreisverband.

Holm Twarkowski blickte in seiner Festrede noch einmal in die Vereinsgeschichte zurück. Vor 60 Jahren waren es die Züchter Fritz Eggeling, Theo Engelhardt, die Brüder Alfried und Kurt Gaul, Paul Erbs und Erich Hundishagen, die nach einer Versammlung der Hadmersleber Züchter, wo sie bislang Mitglieder waren, und einer größeren Meinungsverschiedenheit beschlossen, einen eigenen Verein zu gründen. Mit dem Gastwirt Gustav Berger fanden sie einen Mitstreiter, er machte einen Aushang. Am Montag, 21. März 1955, konnte der Rassegeflügelzuchtverein Klein Oschersleben aus der Taufe gehoben werden. Zu den sieben Urvätern gesellten sich noch 14 Gleichgesinnte hinzu. Zum ersten Vorsitzenden wurde Alfried Gaul gewählt, Stellvertreter wurde Friedrich Eggeling. "Die Schar der Züchter vergrößerte sich und so wurde beschlossen, eine erste eigene Ausstellung zu organisieren. Diese wurde mit Hilfe der Hadmersleber Züchter am 19. Dezember 1955 eröffnet", erinnerte der heutige Vereinsvorsitzende in seiner Festrede.

Bald kamen auch einige Peseckendorfer Züchter hinzu. Für Versammlungen wurde "Flotts Höhe" als Stammlokal auserkoren. Nach zehn Jahren gemeinsamer züchterischer Arbeit waren aus 21 Züchtern 41 geworden. Hinzu kamen Jugendzüchter wie Hubert und Georg Engelhardt, Ottfried Gaul, Wolfgang König, Ulli und, Norbert Engelhardt, Wilfried Nowak, Gerald Gaul und Holm Twarkowski. Auf den Ortsschauen im Gemeindesaal wurden bis zu 280 Tieren gezeigt. Doch als der Saal gesperrt werden musste, war guter Rat teuer. In dieser Zeit traten auch die ersten Frauen in den Verein ein. 1974 klärte sich das Ausstellungsproblem, die neue Mehrzweckhalle an der damals neuen Schule durfte genutzt werden. Gemeinsam mit den Kaninchenzüchtern wurden sehenswerte Schauen mit einer großen Rassenvielfalt gestaltet. "Es waren Schauen der Superlative mit einer großen Publikumsresonanz. Weit über 300 Tiere waren keine Seltenheit. Unvergessen sind aus dieser Zeit die Abende im Friseurladen von Edchen Engelhardt, wo sich die Züchter bewaffnet mit Stricknadel und Trinkröhrchen trafen, um die Lose für die Tombola selber herzustellen", erinnert sich Holm Twarkowski. Im April 1977 begann der Wiederaufbau des Gemeindesaales. Daran waren auch die Klein Oschersleber Züchter beteiligt und konnten dort wieder ihre Ausstellungen gestalten.

Nach 33 Jahren gab Alfried Gaul 1987 den Vereinsvorsitz ab. Ihm folgen Heinz Klinter, Siegfried Drbal und schließlich 1994 Friedel Schneider. Er lenkte die Geschicke des Vereins bis 2013. "So habe ich nun den Vorsitz übernommen und bin bemüht, ihn erfolgreich weiter zu führen. Von einst 40 Mitgliedern halten uns noch 17 die Treue. Neuzugänge wie Stefanie Twarkowski, Steffi Sperling und Ottfried Gaul lassen mich hoffen", so der Vereinsvorsitzende. Ausstellungen können nur noch mit Hilfe anderer Vereine gestaltet werden. Andererseits sind die Klein Oschersleber Züchter auf Schauen befreundeter Vereine vertreten.

Die Qualität der Tiere habe im kleineren Züchterkreis keinen Abbruch genommen, was Erfolge auf größeren Schauen bestätigen. "Doch es bleibt die Frage, was kommt nach uns? Wird es weitere Generationen in der Rassegeflügelzucht geben? Um Kinder mehr mit Tieren vertraut zu machen, pflegen wir einen intensiven Kontakt zu unserer Kindertagesstätte. Wir bringen zu Ostern Eier vorbei und zeigen ihnen kleine Enten und Hühnerküken. Vor unserer jährlichen Schau kommen die Kindergartenkinder zu uns. Blicken wir also mit Zuversicht in die Zukunft und hoffen, weitere Jubiläen feiern zu können", fasste Holm Twarkowski zusammen.