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Vertreter der Gemeindeverwaltung schauen auf 2011 zurück und blicken voraus ins kommende Jahr Beschlüsse im Sülzetal auf breitere Basis stellen

Von Yvonne Heyer 28.12.2011, 05:23

Kein einfaches Jahr hat die Gemeinde Sülzetal 2011 hinter sich gebracht. Dennoch wird zuversichtlich in die Zukunft geblickt, wie der stellvertretende Bürgermeister Rudi Wenzel kürzlich betonte.

Sülzetal. l Zum Ende des Jahres 2011 sei die Gemeinde Sülzetal wieder in sanfteres Fahrwasser gekommen. "Und das hat auch etwas damit zu tun, dass wir gelernt haben, uns wieder mehr miteinander zu unterhalten. Hier meine ich den Dialog zwischen Gemeindeverwaltung und Gemeinderat", meint am Ende eines ereignisreichen Jahres der stellvertretende Bürgermeister Rudi Wenzel.

Im ersten Halbjahr habe man sich zu sehr nur mit sich selbst beschäftigt. Im zweiten Halbjahr sei es besser gelungen, Sachfragen zu klären, auch in der Verwaltung. Die Verwaltung sei gut aufgestellt, betont Rudi Wenzel.

Konzept zur Konsolidierung des Etats auf den Weg gebracht

Der Start in das neue Jahr könnte schon deshalb besser gelingen, weil noch 2011 erreicht wurde, das Haushaltskonsolidierungskonzept auf den Weg zu bringen. "Das sind gute Voraussetzungen um 2012 besser voranzukommen. Ziehen wir in den nächsten vier, fünf Jahren die Konsolidierung durch, wird die Gemeinde wieder gesunden und wir stehen finanziell auf sicheren Füßen", sind sich Rudi Wenzel, Berater Andreas Flügel und die neue Haupt- und Personalamtsleiterin Elke Kagelmann-Ayszoll einig.

Derzeit prüft die Kommunalaufsicht noch den am 1. Dezember für das Jahr 2011 beschlossenen Haushalt samt Haushaltskonsolidierungskonzept.

Jedoch müsse, auf das Jahr 2011 rückblickend, festgestellt werden, dass es nicht gut gelungen sei, die breite Masse, und hier sind vor allem die Ortschaftsräte und Bürger gemeint, mitzunehmen, besser in die Entscheidungen einzubeziehen. "Unsere Ideen müssen wir in die Bevölkerung tragen", so Rudi Wenzel.

Die in Vorbereitung des Gemeindeentwicklungskonzeptes stattgefundenen Bürgerwerkstätten hätten sehr eindrucksvoll gezeigt, dass es ein sehr großes Interesse in der Bevölkerung an der Weiterentwicklung der Gemeinde gäbe. "Die Leute wollen mitdenken, mithandeln. Viele Sülzetaler haben ein solides und sachliches Denken und zeigen eine Einsicht in die Notwendigkeit. Das Kirchturmdenken ist bei vielen Bürgern zwischen Dodendorf und Schwaneberg weniger ausgeprägt als bei manchem Gemeinderatsmitglied", schätzt nicht nur Rudi Wenzel ein.

Die Kommunikation zwischen Gemeinderat, Verwaltung und Bürgermeister sei nicht in Ordnung. Um künftig Entscheidungen auf eine breitere Basis zu stellen, soll die Hauptsatzung der Gemeinde im kommenden Jahr geändert bzw. erweitert werden. Das bedeutet, dass Beschlüsse des Gemeinderates, Beschlussentwürfe in den Ortschaften, dann in den Fachaussschüssen und zu guter Letzt im Gemeinderat beschlossen werden. "Die Beschlussfassungen wären strukturierter als bisher und hätten einen sachlicheren Untergrund", meint Elke Kagelmann-Ayszoll. Nach den Bürgerwerkstätten wurde auch darüber nachgedacht, möglicherweise wieder regelmäßig Bürgerversammlungen in den Ortschaften abzuhalten.

Nur so könne man erfahren, was in den Dörfern passiert, wie die Bevölkerung vor Ort denkt. Möglicherweise aber finden nach der Hauptsatzungs-Änderung die Ortschaftsratssitzungen ein breiteres Interesse in der Bevölkerung des Sülzetals.

Die Haushaltskonsolidierung wurde zwar 2011 noch auf den Weg gebracht, jedoch dürfte klar sein, dass dies kein endgültiger Beschluss ist.

Sparplan für den Haushalt muss fortgeschrieben werden

2012 müsse die Haushaltskonsolidierung, basierend auf der aktuellen Kenntnislage und den Hinweisen der Kommunalaufsicht, fortgeführt und fortgeschrieben werden. "Wir gehen davon aus, dass der Haushalt 2012 noch im ersten Quartal des neuen Jahres beschlossen werden kann", meinen Andreas Flügel und Rudi Wenzel. Im neuen Jahr solle aber nicht nur an der Verbesserung der Haushaltslage oder der Kommunikation gearbeitet werden, auch das Gespräch mit den im Sülzetal angesiedelten Firmen müsse wieder mehr geführt und zur Chefsache werden.

Und hier sind vor allem die Unternehmen gemeint, die der Gemeinde immer hilfreich zur Seite stehen und viele Vorhaben unterstützen. Und das wären nicht nur die "großen", sondern vor allem auch die kleinen und mittelständischen Firmen und Handwerksbetriebe in allen Ortsteilen des Sülzetals.