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Polizeibeamte informieren sich im Blaulichtmuseum Beuster über künstliche DNA Preiswerte Methode zum Eigentumsschutz

Von Andreas Puls 18.04.2013, 03:14

Polizeibeamte aus dem Revier Stendal informierten sich am Dienstag im Blaulichtmuseum Beuster über sogenannte künstliche DNA als Diebstahlsschutz und wirksames Hilfsmittel bei polizeilichen Ermittlungen.

Beuster l Die Diebstahlkriminalität nimmt zu und Täter gehen bei ihren Aktionen oft immer dreister vor. Nicht selten tauchen gestohlene Fahrzeuge, Gegenstände und Materialien irgendwo wieder auf, aber ihre Herkunft ist dann für die Polizei kaum noch zurückzuverfolgen. Doch es gibt ein neuartiges Mittel, das die Ermittlungsarbeit in diesem Bereich erleichtert und auch der Abschreckung dient - künstliche DNA. Dabei handelt es sich um eine Substanz, mit der diebstahlgefährdete Gegenstände und Materialien markiert werden. Werden sie gestohlen und tauchen später irgendwo wieder auf, dann kann die Polizei sofort den rechtmäßigen Besitzer identifizieren und so auch leichter Spuren zurückverfolgen.

Methode ist immer weiter auf dem Vormarsch

"Einige Bundesländer arbeiten bereits mit der Methode. In Brandenburg wurde die künstliche DNA bei der Polizei 2010 eingeführt. Heute arbeiten die Beamten dort flächendeckend mit der Identifizierungstechnik. Nicht von ungefähr gibt es in diesem Bereich auch eine Zusammenarbeit mit der Polizei in Polen und anderen osteuropäischen Staaten sowie mit Beamten in benachbarten Bundesländern, darunter Sachsen-Anhalt. Die künstliche DNA hat zu einer höheren Aufklärungsquote bei Diebstahlsdelikten geführt", erklärt Axel René Matz von der Firma "Spectrum Distribution" aus Calau. Wie der Experte weiter ausführt, wurden im Grenzgebiet zu Polen in zahlreichen Betrieben gezielt Traktoren und Maschinen mit künstlicher DNA markiert, was laut Statistik die "Klau-Rate" deutlich senkte. Positive Erfahrungen habe beispielsweise auch die Bahn gemacht, die lange unter Materialklau in großem Stil litt. Matz: "Das Entdeckungsrisiko wird durch die Methode deutlich größer und das schreckt Kriminelle offenbar nachhaltig ab."

Es gibt verschiedene Methoden der Kennzeichnung von Gegenständen und Materialien mit künstlicher DNA - zum Beispiel durch spezielle Kleber, Lacke und anderes mehr. Die bei normalem Licht unsichtbaren Markierungen enthalten winzige Datenträger mit dem alleinigen Code des rechtmäßigen Besitzers der Gegenstände.

Anwendung im privaten, gewerblichen und kommunalen Bereich

"Anwendung findet künstliche DNA sowohl im privaten und gewerblichen als auch kommunalen Bereich. Es ist eine vergleichsweise preiswerte Variante, Hab und Gut zu schützen", so Matz. Die markierten Stellen seien so gut wie unzerstörbar. Sichtbar werden sie, wenn sie mit einer UV-Lampe angestrahlt werden. Die Polizei kann die Codes mit kleinen, handlichen Geräten einlesen.

Über all das informierten sich im Blaulichtmuseum die Stendaler Polizisten. Auch ein Kollege aus der Prignitz war mit dabei, der über seine Erfahrungen im Umgang mit künstlicher DNA berichten konnte.

Im Blaulichtmuseum waren in der Vergangenheit mehrfach Einbrecher am Werk - vor allem am Standort Feldneuendorf. Museumschef Ralf von Hagen ist überzeugt von den Vorzügen der künstlichen DNS. Er ließ am Dienstag an beiden Museumsstandorten (Beuster und Feldneuendorf) alle wichtigen Fahrzeuge, Gegenstände und Materialien markieren.