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Ausstellungseröffnung im Kreismuseum mit zwei "alten" Bekannten / Besucher bekommen 40 Werke ehemaliger Gymnasiasten zu sehen Beide Künstlerinnen geben noch immer gerne Denkanstöße

Von Frank Schmarsow 22.10.2013, 01:09

Osterburg l Die Vernissage zu einer neuen Sonderausstellung im Osterburger Kreismuseum am Sonntag war dem Schaffen zweier junger Künstlerinnen gewidmet: Unter dem Titel "Wir mit unseren Augen" präsentieren die beiden Osterburgerinnen Caterina Behrendt und Annika Kleist insgesamt 40 Arbeiten aus ihrem Schaffen (wir berichteten). Damit wurde gleichzeitig ein viel beachteter Schlusspunkt unter die 15. Osterburger Literaturtage gesetzt.

"Wir sind wieder da..."

"Die Idee besteht schon länger. Die Ausstellung hätte auch heißen können: ,Wir sind wieder da ...\' ", sagte Museumsleiter Frank Hoche, "denn bereits im Kunstunterricht am Gymnasium und in den Ausstellungen ,Denkanstößiges\', mit preisgekrönten Arbeiten, erregten ihre Leistungen Aufmerksamkeit erregt." Und noch etwas verbindet die beiden Frauen: Sie sind am 26. März 1986 geboren.

Ihre ehemalige Kunstlehrerin Margret Hoffmann, die diese Ausstellung einst initiiert hatte, sagte in ihrer Laudatio unter anderem: "Sie waren zwei meiner Schülerinnen, die ich in der fünften Klasse übernommen habe, und damals war schon zu erkennen, dass sie hochbegabt sind.

Kontakte weiter gepflegt

Sie haben immer fleißig gemalt, gezeichnet und neue Ideen umgesetzt." Während der Ausbildung an der Burg Giebichenstein - Caterina Behrendt - beziehungsweise Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig - Annika Kleist - hätten sie sich oft mit ihrer ehemaligen Lehrerin getroffen, und die Zusammenkünfte, so Hoffmann, "waren nicht nur Meinungsausstausche, sondern auch Bildungsnachmittage". Dazu habe man den Osterburger Schriftsteller Eckhard Erxleben einbezogen. Seine Haiku-Sammlung wurde von ihnen illustriert. 2013 beteiligten sich beide mit Grafiken an der Broschüre zum "Silberberg"-Literaturwettbewerb.

"Es ist sehr zu würdigen, wenn sich zwei junge Menschen entscheiden, ihren beruflichen Weg der Kunst zu widmen", sagte Hoffmann. "Was hier zu sehen ist, ist ein sehr unterschiedliches Spektrum mit einer Vielfalt von abstrakten Arbeiten." Man müsse sich bemühen, sich in sie hineinzuversetzen, ihre künstlerischen Aussagen zu erkennen und zu verstehen. Während Caterina Behrendt, die zuerst Holzbildhauerin gelernt hat, hauptsächlich "freien Formen" mit Bleistift, Buntstift und Kreide auf Papier bannt und in Tonköpfen das Wesen ihrer Modelle nachspürt, widmet sich Annika Kleist Frauengestalten in Pastell, Öl und anderen Techniken. Auf einem großen Bild - Kohle auf Papier - begibt sie sich in einen Fantasie-Urwald, dessen einziges Realistisches ein präparierter Schmetterling ist. "Die Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele", möchte Margret Hoffmann von den Besuchern der Ausstellung, die noch bis zum 24. November zu sehen ist, verstanden wissen.

Musik vom Duo "Bauermeister"

Beide Künstlerinnen erläuterten den Anwesenden ihren künstlerischen Werdegang und beantworteten Einzelanfragen. Die musikalische Begleitung der Ausstellungseröffnung hatte das Duo "Baumgeist" - Enrico Genz und Mario Brandt - aus Sanne bei Arneburg übernommen.