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Sonderschau, die dem Heimatdichter gewidmet ist, im Kreismuseum in Osterburg eröffnet Ausstellung würdigt Wirken von Fritz Hagen

Von Frank Schmarsow 18.01.2012, 04:29

Die erste Sonderausstellung des Osterburger Kreismuseums im Jahr 2012 gilt dem Heimatdichter Fritz Hagen aus Mehrin, der am 22. Januar sein 95. Lebensjahr vollendet. Die Schau wurde am Sonntag eröffnet.

Osterburg/Mehrin l Die Künstler Hannelore Stoll und Klaus-Joachim Kuhs aus Wust haben Gedichte von Fritz Hagen mit rund 50 Bildern in verschiedenen Techniken illustriert; damit erfährt Fritz Hagens Lebenswerk eine außerordentliche Würdigung, die Norbert Lazay, Vorsitzender des Altmärkischen Heimatbundes, in seiner Laudatio zur Vernissage am Sonntag unterstrich. Es waren neben Verwandten des bekannten Altmärkers viele seiner Wegbegleiter und Freunde der plattdeutschen Sprache, darunter Bürgermeister Nico Schulz, erschienen, was für eine Wertschätzung und Hochachtung des Mehriners spricht.

Der in Grävenitz geborene Fritz Hagen, der als 13-Jähriger bereits Gedichte in einer altmärkischen Zeitung veröffentlichte, war von jener Zeit an voller Liebe für seine altmärkische Heimat und ist es geblieben. Nach Krieg und Gefangenschaft war er 1949 Mitbegründer der Mundartgruppe Martin Ehlies in Salzwedel. Seitdem habe Hagen "unermüdlich für den Erhalt der plattdeutschen Sprache gewirkt", sagte Lazay. "Man konnte sie erleben und hören bei Dorffesten, bei Plattdeutschentreffen, beim Vorlesewettbewerb als Mitglied der Jury, und ich erinnere an Ihre Anteilnahme und Berichterstattung bei der Entstehung des Dorftheaters Gladigau." Hagens Kontakte zu Gleichgesinnten würden weit über die Altmark hinausgehen. Mit seinen Publikationen habe er einen großen Leserkreis gewinnen können. "Sie haben die plattdeutsche Muttersprache unserer Altmark ein Leben lang mit Herzblut bewahrt wie kaum ein anderer Landsmann. In einer Zeit des Niedergangs der Mundart haben Sie mit großem Einsatz dafür gesorgt, dass die Schönheit dieser Sprache nicht verblasste oder gar in Vergessenheit geriet. Dafür sagen wir Ihnen unseren nachdrücklichen und herzlichen Dank." Heimatliebe und -verbundenheit durchzieht Hagens gesamtes Lebenswerk. Dafür ist die Sonderausstellung, die bis zum 26. Februar zu sehen ist, ein beredtes Zeugnis. Hagens "plattdütsch Riemels" voller Herzenswärme und Lebensweisheit, die altmärkischen Städten und Ortschaften wie Osterburg, Stendal, Tangermünde, Mehrin, Diesdorf, Arendsee, Havelberg und Arneburg gewidmet sind, die Beschreibungen des Mildetals, des Dolchauer Berges, der Wische und des Kalbeschen Werders vom Morgentau im Frühling bis zur Winternacht und die Bilder dazu sind eine gelungene Kombination, für die die Künstler viel Zeit und Sorgfalt aufgewendet haben. Man sollte sich einfach mal in die Schönheit unserer Landschaft und die urtümliche Sprache ihrer Bewohner hineinversetzen.