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Polizei ermittelt / Ursache ist unklar / Lkw-Fahrer mit leichten Verletzungen im Krankenhaus 47-Jährige stirbt bei Unfall am Krähenberg

Von Kathleen Radunsky-Neumann 19.04.2013, 03:13

Ein tragischer Verkehrsunfall hat sich gestern morgen auf der Kreisstraße zwischen Welsleben und Schönebeck ereignet. Dabei starb eine 47-Jährige Frau. Betroffen ist außerdem ein Fahrzeug des Kreiswirtschaftsbetriebes.

Schönebeck/Welsleben l Die Betroffenheit ist im Kreiswirtschaftsbetrieb in Schönebeck groß. Denn der gestrige Arbeitstag begann für die Mitarbeiter alles andere als alltäglich. Zwei Kollegen sind am Morgen in einen Verkehrsunfall verwickelt gewesen, in dessen Folge eine 47-jährige Frau gestorben ist.

Der Unfall hat sich laut Polizeiangaben um 6.45 Uhr auf der Kreisstraße von Welsleben aus in Richtung Schönebeck ereignet. "Nach der leichten Rechtskurve, aber schon auf gerader Strecke, kam die Fahrerin nach links auf die Gegenfahrbahn", berichtet Polizeisprecher Jörg Methner. Ersten Erkenntnissen nach muss die Frau die Sperrlinie überfahren haben und ist dann mit einem entgegenkommenden Lkw zusammengestoßen. "Dabei wurde die Fahrzeugführerin tödlich verletzt", informiert Methner. Die Frau verstarb noch an der Unfallstelle.

Die Ursache dafür, warum die 47-Jährige auf der geraden Strecke am Krähenberg von ihrer Fahrbahn abgekommen ist, konnte die Polizei gestern nicht abschließend klären. "Vielleicht stand die Sonne sehr tief, vielleicht hatte die Frau gesundheitliche Probleme", stellt der Polizeisprecher mögliche Ursachen in den Raum. Für ihn ist der Unfall an dieser Stelle, die den Beamten nicht als Unfallschwerpunkt bekannt ist, ungewöhnlich.

Nun muss mitunter abgewartet werden, was das Gutachten zur Ermittlung der Unfallursache aussagen wird. Die Staatsanwaltschaft hat derweil den Wagen der 47-Jährigen sichergestellt. Es sei bisher nur soweit klar, dass der Lkw-Fahrer noch versucht habe, dem Pkw auszuweichen. "Dadurch wurde ein Frontalzusammenstoß verhindert", informiert Hans-Jürgen Schulze, Bördelands Gemeindewehrleiter. Er war zwar selbst nicht bei dem Einsatz, kennt aber den Bericht seiner Kollegen. Demnach waren zehn Feuerwehrmänner - sechs aus Biere, vier aus Welsleben - gestern Morgen am Unfallort. Sie konnten jedoch die 47-Jährige nur noch tot aus dem Wrack bergen. "Das Dach des Fahrzeuges ist eingedrückt gewesen und die Fahrertür abgerissen, berichtet Hans-Jürgen Schulze einige Details vom Unfallort.

Die beiden Fahrer des Lkw wurden mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Sie stehen unter Schock. Das bestätigt Mechmet Tefikow, stellvertretender Betriebsleiter des Kreiswirtschaftsbetriebes, gegenüber der Volksstimme. "Mein Stellvertreter hat die beiden im Klinikum besucht", informiert Tefikow. Er klingt bedrückt. Zum einen wegen der verstorbenen Frau. Zum anderen wegen der zwei Männer, die gestern Morgen im Dienste des Kreiswirtschaftsbetriebes unterwegs gewesen sind.

"Die Kollegen hatten ihre Schicht gerade begonnen und waren auf dem Weg nach Welsleben", sagt er. Er hofft nun inständig, dass die Männer den Schock verkraften. So sei der Fahrer beispielsweise mit seinen 35 Jahren noch relativ am Anfang seines Berufslebens, seit 2008 ist er für den Kreiswirtschaftsbetrieb im Ein- satz.

"Wir werden jetzt mit unseren Mitarbeitern sprechen wegen dieser Unfallstelle", kündigt Mechmet Tefikow an. Denn seiner Auffassung nach sei dieses Teilstück der Kreisstraße "gefährlich".

Doch der stellvertretende Betriebsleiter hat sich gestern nicht nur Gedanken um das Unternehmen und seine Mitarbeiter gemacht. Für die Familie der verstorbenen 47-Jährigen gilt ebenso sein volles Mitgefühl. "Auch wenn wir am Unfall nicht schuld sind, so wollen wir nach Möglichkeiten suchen, wie wir der Familie behilflich sein können", sagt Tefikow. Dieser Akt der Humanität sei für ihn und seine Kollegen selbstverständlich.

Der Lkw des Kreiswirtschaftsbetriebes kann indes noch nicht repariert werden. "Wir müssen vorerst abwarten, ob die Rechtsorgane den Wagen noch untersuchen wollen", sagt er.

Die Kreisstraße zwischen Welsleben und Schönebeck war gestern bis 11.30 Uhr vollgesperrt.