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  7. Einbruch bei der Wehr: Technik im Wert von 20 000 Euro weg

Diebe haben erneut im Atzendorfer Gerätehaus wichtige Einsatzgegenstände gestohlen / Schnelle Truppe nun nur bedingt einsatzbereit Einbruch bei der Wehr: Technik im Wert von 20 000 Euro weg

Von Andreas Trenkelbach und Franziska Richter 30.09.2013, 01:15

Atzendorf l Die Kameraden aus Atzendorf hat es schon wieder gebeutelt: In der Nacht zu Donnerstag stiegen Diebe in das Gerätehaus ein. Die gestohlene Technik fehlt jetzt beim Einsatz.

Wehrleiter Danny Rasehorn bemerkte den Einbruch erst am späten Donnerstagnachmittag und war mehr als geschockt. "Das ist unerhört, wenn bei der Feuerwehr eingebrochen wird. Wir Kameraden sind immer die ersten und die letzten, die da sind, wenn etwas passiert", schimpft Rasehorn.

Den nagelneuen Kärcher, der erst angeschafft wurde, mehrere Handscheinwerfer und Funkgeräte, Trennschleifer, Kettensägen mit Zubehör, Benzinkanister und das Halligan-Tool, das die Kameraden in bestimmten Einsätzen dringend brauchen, nahmen die Diebe mit. Über eine Seitentür verschafften sich die Langfinger Zutritt ins Gerätehaus und verursachten beim Aufhebeln massive Schäden an Tür und Mauerwerk.

"Das ist jetzt das dritte Mal seit 2008 und immer wird nach den Einbrüchen die neueste Technik angeschafft", so Rasehorn. Nur eine Alarmanlage könne bei dem geplagten Feuerwehrgerätehaus noch helfen. Ob die Versicherung auch noch beim dritten Mal zahlt? Das können die Kameraden nur hoffen.

Deswegen ist die Wehr Atzendorf jetzt nur bedingt einsatzbereit. "Sturmschäden können wir ohne Kettensäge nicht bearbeiten. Wenn uns die Funkgeräte fehlen, können wir uns im Innenangriff-Einsatz nicht miteinander verständigen. Wir haben zwar die neuen Funkgeräte, aber der Digitalfunk ist so frisch eingeführt, dafür laufen jetzt erst die Lehrgänge", erklärt der Wehrleiter. Daher ist mit der Leitstelle geklärt, dass beim Einsatz entweder die Löderburger oder Förderstedter Wehr dazukommt.

Auch über die Polizei war Rasehorn verblüfft: "Nach zwei Stunden kam die Polizei, auf die Kriminaltechnische Untersuchung (KTU) haben wir sechs Stunden gewartet. Das kann doch nicht sein, oder?"

Thomas Engel von der Polizei in Bernburg bestätigt: Der Anruf kam 16.12 Uhr, 18 Uhr war die Polizei zum ersten Mal da, denn "als die Kollegen fast vor Ort waren, kam eine weitere Alarmierung wegen Körperverletzung, das war wichtiger." Außerdem hat ein solcher Fall, wenn Täter schon länger nicht mehr vor Ort sind, keine so hohe Dringlichkeit. Auch die KTU hatte einen Einsatz abzuarbeiten, der dringlicher war. Sie musste eine Leiche untersuchen.

Danny Rasehorn gibt nicht den Beamten die Schuld, die offenbar viel zu tun hatten, sondern er liest an der dünnen Besetzung der Polizei, die sich ihm an dem Abend bot, die Einsparungen des Ministeriums ab. "Es kann nicht sein, dass das Ministerium an der Sicherheit der Bürger spart. Das geht irgendwann ins Auge."