1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Kurbetrieb ist immer auf städtische Gelder angewiesen

Heute tagt der Kur- und Gesundheitsausschuss / Wirtschaftsplan 2011 steht auf Tagesordnung Kurbetrieb ist immer auf städtische Gelder angewiesen

Von Daniel Wrüske 26.05.2011, 06:30

Um viel Geld geht es heute in der Sitzung des Kur- und Gesundheitsausschusses. Neben dem Wirtschaftsplan 2011 des Soleparks diskutieren die Ausschussmitglieder über Entnahmen aus verschiedenen Rücklagen. Damit sollen zum einen Einnahmeverluste während der Bauarbeiten gedeckt, zum anderen eine notwendige Reparatur am Becken des Sauna-Gartens bezahlt werden. Mit dem bestätigten Wirtschaftsplan 2010 ist das Verfahren geregelt. Die Entscheidung heute bezeichnen Stadt und Kurparkleitung deshalb als formellen Akt.

Schönebeck. 2007 wurden die Umbauarbeiten zur Attraktivierung und Erweiterung des Gesundheits- und Erholungsbades Solequell geplant. Gleichzeitig begannen in Stadt und in Kurparkleitung Überlegungen, wie die Arbeiten und der unter Einschränkungen weiter laufende Betrieb bezahlt werden können. "Wir haben ein Finanzierungsmodell aus unterschiedlichen Bezugsquellen gewählt", erklärt Kurparkchefin Sibylle Schulz. Denn nicht nur der Bau selbst kostete Geld. Zum Beispiel liefen Personalkosten oder Grundsteuern weiter. So habe man in jedem Wirtschaftsplan seit 2007 entsprechende Rücklagen geplant, dargestellt und aufgebaut, von dessen Geld man jetzt profitieren kann.

So gibt es eine zweckgebundene Rücklage für unvorhersehbare Ersatzbeschaffungen mit noch 326506 Euro und eine Sonderrücklage, die sich aus Versicherungsentschädigung für das Bad speiste. Sibylle Schulz führt aus, dass das Geld nach einer Klage der Stadt und des Soleparks gegen ein Architektenbüro von dessen Versicherung gezahlt worden war, nachdem man gravierende Schäden am Bad festgestellt hatte, die behoben werden mussten. Es handelt sich um 228825 Euro. "Mit diesen finanziellen Mitteln können wir die Einnahmeverluste während der Baumaßnahmen decken." Ein Verfahren, das sich bereits durch die vergangenen Jahre zog, auch im Wirtschaftsplan 2010 so dargestellt und vom Stadtrat im August des vergangenen Jahres beschlossen wurde.

Das Geld beider Rücklagen ist mit der jetzt angedachten Verwendung aufgebraucht. Das bedeute aber nicht, so Sibylle Schulz, dass der Solepark sich keine immer mal wieder anfallenden Reparaturkosten leisten könne. Denn für Investitionen gibt es eine zweckgebundene Rücklage. Das beschloss der Stadtrat 2010 und seitdem werden jährlich 50000 Euro in diese Rücklage gesteckt. Sibylle Schulz sagt, dass man im vergangenen Jahr diese Rücklage für die Sanierung des Wasserbeckens im Sauna-Garten einsetzen musste, da während der Umgestaltung des Areals Schäden festgestellt worden, die so nicht abzusehen gewesen seien. Den Räten liegt eine Kostenschätzung der Architekten vor. Der Kurausschuss muss heute Abend entscheiden, ob er mit der Vorlage mitgehen kann.

Nicht zuletzt geht es heute um den Wirtschaftsplan des gesamten Soleparkes für das laufende Jahr. In den ist der jährliche Zuschuss der Stadt von rund 1,2 Millionen Euro eingerechnet. Die Finanzspritze ist bereits Teil des städtischen Haushaltsplanes. So stehen Erträgen von rund 4,2 Millionen Euro Aufwendungen von 5,4 Millionen Euro gegenüber. "Wir sind bestrebt, Ausgaben und Einnahmen kostendeckend zu gestalten", so Sibylle Schulz. Sie sagt aber, dass der Kurbetrieb immer ein Zuschussgeschäft bleiben würde. "In der Vergangenheit und auch zukünftig brauchen wir diesen Zuschuss, um die uns als Eigenbetrieb der Stadt übertragenen Aufgaben des Erhalts der Infrastruktur im Kurareal aufrecht erhalten zu können." Gebäude, wie Gradierwerk und Soleturm, Park und Quelle bedürften permanenter Pflege, Kontrolle und Instandhaltung. Hinzu komme die Stadtinfo. Die Kurparkchefin hält die Aufgaben für wichtig, da die Stadt in ihren weichen Standortfaktoren gestärkt werde, so ein Mehrwert entstehe und auch Synergieeffekte mit dem Standort der Rehaklinik zum Tragen kämen.