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Großfeuer in Pretzien / Personen werden nicht verletzt / Brandursache noch unklar Flammen zerstören Teile einer Tischlerei: 100 Kameraden gestern Abend im Einsatz

Von Olaf Koch 04.12.2012, 02:21

Großeinsatz gestern Abend in Pretzien: Aus bisher noch ungeklärten Gründen brannte ein Teil einer Tischlerei im Dorfkern nieder. Acht Feuerwehren mit rund 100 Kameraden verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Wohngebäude.

Pretzien l Es ist 16.41 Uhr, als die beschauliche Ruhe im kleinen Pretzien gebrochen wird. In der Werkstatt einer Tischlerei in der Dorfmitte bricht ein Feuer aus und weitet sich schnell aus. Eine Minute später erreicht der Notruf die Leitstelle in Staßfurt. Sofort werden die Kameraden der Feuerwehr Pretzien alarmiert, die nur 40 Meter fahren müssen, weil der Brandort in unmittelbarer Nähe des Gerätehauses und des "Alten Kruges" ist.

Brennbares Material in der Werkstatt der Tischlerei hat Feuer gefangen. Die Kameraden beginnen mit der Erstbekämpfung. Einsatzleiter ist Wehrleiter Michael Vorwerk. Die Flammen breiten sich weiter in der Werkstatt aus. Zusätzliche Wehren werden zur Verstärkung gerufen, die Kameraden aus Ranies, Plötzky und Elbenau. Damit sind nun alle Feuerwehren des ostelbischen Bereiches am Brandort. Sie nehmen nicht nur die Bekämpfung der Flammen vor, sondern organisieren auch die Evakuierung. Aus allen Häusern in unmittelbarer Nähe müssen die Menschen in Sicherheit gebracht werden.

Die heißen Flammen sind nicht unter Kontrolle zu bringen. Zudem soll an mehreren Stellen die Brandbekämpfung durchgeführt werden. Deshalb entschließt sich Einsatzleiter Michael Vorwerk, die Schönebecker Feuerwehren zu alarmieren. Nach und nach rücken die Schönebecker an: Tischlerstraße, Bad Salzelmen und Felgeleben. Mit der Drehleiter wird vom hinteren Teil der Tischlerei gezielt Wasser in die Werkstatt gespritzt. Unterdessen versuchen Kameraden mit Atemschutzgeräten, den Brandherd im Inneren der Werkstatt zu lokalisieren. Doch der Rauch ist dicht, die Hitze in der Halle wird unerträglich.

Unterdessen deutet sich eine andere Gefahr an: Zu sehr haben sich die Flammen bereits in Teile der Decke gefressen. Die Kameraden werden zurückgeholt - ein richtige Entscheidung, wie sich nur Sekunden später herausstellt. Mit einem lauten Krach fallen Teile der Decke in sich zusammen.

Aus der Stadt Gommern rückt weiter Verstärkung an, unter anderem Feuerwehrmänner mit einer weiteren Drehleiter. "Von oben haben wir einen besseren Blick auf den Brandort", so Einsatzleiter Michael Vorwerk.

Unterdessen wird über den Einsatzleitwagen Kontakt mit den Stadtwerken in Schönebeck aufgenommen. Das Unternehmen soll von der Zentrale aus Teile der Ortschaft Pretzien vom Netz nehmen. Auch aus Sicherheitsgründen für die Feuerwehrleute.

Probleme bereitet den 100 Kameraden die Wasserversorgung. Die Einsatzleitung entscheidet sich, eine Schlauchverbindung über eine lange Wegstrecke zum See im Nordwesten von Pretzien zu legen. Das halbe Dorf ist inzwischen gesperrt. Am Ende können die Kameraden dennoch froh sein: Sie haben ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Wohngebäude verhindern können.

Weitere Fotos im Internet: www.volksstimme.de/ schoenebeck