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Oberbürgermeister René Zok stellt seine Visionen für die Zeit bis 2025 vor Einwohnerplus, Landesgartenschau, Rathauspassage und viele neue Firmen

Von René Kiel 26.04.2013, 03:24

Staßfurts Oberbürgermeister René Zok wünscht sich, dass die Abwanderung von Bürgern seiner Stadt bis zum Jahr 2025 gestoppt ist und dass junge Leute zuziehen. Diese und weitere seiner Visionen stellte er kürzlich dem Stadtrat vor.

Staßfurt l "Mein mittelfristiges Hauptziel ist das Einpendeln der Bevölkerungszahl von Staßfurt. Dem sollte sich jede Maßnahme unterordnen", sagte Zok.

Ihm schwebt vor, dass die Stadt in zwölf Jahren auf wirtschaftlich soliden Füßen steht, die Einnahmen die Ausgaben decken und die Verbindlichkeiten regelmäßig getilgt werden.

Weiterhin sollte Staßfurt zu dieser Zeit auf dem Weg zur Vollbeschäftigung und Lohnniveau aufgestiegen sein.

Die wichtigen Investitionsprojekte sollten durch Förderung des Landes abgeschlossen, alle bestandsfähigen Schulen und Kindertagesstätten saniert und technisch auf dem neuesten Stand sein.

Wichtige Strukturreformen, zum Beispiel auf dem Gebiet der Grundschulen, Kindertagesstätten und Feuerwehren sollten 2025 abgeschlossen und die Strukturen der Bevölkerungsentwicklung angepasst sein. Die Personalausstattung der Stadt sollte sich auf dem Niveau einer vergleichbaren Stadt der westdeutschen Flächenländer bewegen.

Zudem wünscht sich der Oberbürgermeister, dass alle Bürger dann über schnelles Internet verfügen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die Landespolitik ihre gesteckten Ziele auch erreiche.

Seine Visionen für die nächsten Jahre hat das Stadt-oberhaupt auf Wunsch von Stadtrat Niko Zenker (SPD) auf zwölf Seiten zu Papier gebracht.

Im Bereich Infrastruktur strebt Zok den Ausbau eines Zubringer zur B 6n über Rathmannsdorf an. Für die Ortsumgehung bestehe schon lange Planungsrecht. Gemeinsam mit dem Land müsse man sich hier für eine langfristige Lösung stark machen.

Zur weiteren Innenstadtbebauung benötige man dringend den Abschlussbericht des Forschungsprojektes "Dynamik abgesoffener Salzschächte und das Verhalten des Deckgebirges" von der Bundesanstalt für Geologie und Bergwesen, sagte Zok. Der Abriss von Ruinen sei derzeit noch kompliziert. "Ich bin aber der Hoffnung, dass die Stadt im Bereich des Prinzenbergs demnächst in das Eigentum von leerstehenden Gebäuden kommt, um dann hier städtebaulich handeln zu können. Vorstellen kann ich mir auch, in der Zukunft die Objekte in der Bernburger Straße/Ecke Industriestraße, das ehemalige THW-Gelände in der Schubertstraße oder die Concordiahalde in landschaftsgestalterischen Projekten zu betrachten", sagte der Stadtchef. Vielleicht bekomme man die schwierigen Untergrundverhältnisse langfristig im Rahmen einer Landesgartenschau gelöst, fügte er hinzu.

Schlüsselthema ist für Zok die Unterstützung der Wirtschaft durch eine schlagkräftige Wirtschaftsförderung. Der Gewerbeansiedlung an der Autobahnabfahrt Brumby kommt dabei eine besondere Rolle zu. Von diesem Standort verspricht sich Zok einen Anstoß für den Lückenschluss bis zum Gewerbegebiet des Dorfes. "Mögliche Ansiedlungen sind hier aus dem Bereich autobahnnahe Dienstleistungen/automotive beziehungsweise industrielle Ansiedlungen zu sehen. Das muss das Ziel der nächsten Jahre sein. Aktuell bauen wir Kontakte zu einem Projektteam auf, welches direkt mit der Ansiedlung von DHL in Leipzig befasst war. Gespräche mit Logistikunternehmen sollen hier erreicht werden", berichtete der Oberbürgermeister.

An dem Gewächshausprojekt zur Gemüseproduktion hält er fest. Nach der Ablehnung des geplanten Einkaufsmarktes in der Lehrter Straße würde Zok sich freuen, wenn es gelänge, ein Gebäude ähnlich der Rathauspassage in Halberstadt zu errichten. Den Standort ließ er offen. Bedeutsam ist für ihn auch der Bau einer neuen Dreifeld-Sporthalle in Nord.

Auch wenn sich der Ortschaftsrat Förderstedt langsam zu einem kleinen Stadtrat entwickelt, plädiert der Oberbürgermeister entgegen der Stadtratsmehrheit nicht für eine Einführung von Ortschaftsräten in Atzendorf, Brumby und Co., sondern für den Erhalt der jetzigen Strukturen.

Niko Zenker war mit dem langen Vortrag nicht zufrieden. Er sagte, der Oberbürgermeister hätte das Thema verfehlt und würde von ihm, wenn er Lehrer wäre, dafür die Note 5 bekommen.