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Fachdienstleiterin im Kulturausschuss des Stadtrates: Stadtbibliothek öffnet trotz begonnener Sanierungsarbeiten nicht vor Weihnachten

Von René Kiel 15.11.2010, 05:22

Staßfurt. In der seit dem vergangenen Frühjahr geschlossenen Stadtbibliothek haben endlich die Arbeiten zur Sanierung des Fußbodenbereiches begonnen. Das teilte die Fachdienstleiterin für Schule, Jugend und Kultur der Stadtverwaltung, Marianne Nebel, auf Anfrage von Abgeordneten in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses des Stadtrates mit. In einigen Bereichen seien der Fußbodenbelag und der darunter befindliche Estrich bereits aufgenommen worden. "Das erfolgt jetzt Raum für Raum", sagte die Ressortchefin. Sie geht davon aus, dass diese beliebte Freizeiteinrichtung erst nach dem Weihnachtsfest wieder ihre Pforten für die Bibliotheksbesucher öffnen kann. Damit besteht für viele Kinder aus sozialschwachen Familien bedauerlicherweise keine Möglichkeit, sich zum Fest Bücher, DVD oder CD auszuleihen und sich daran zu erfreuen.

Schuld an der Misere sind üble Gerüche in einigen Räumen, die bei einigen Bibliotheksnutzern Kopfschmerzen ausgelöst hatten. Schnell wurde bei einer ersten Überprüfung klar, dass die Ausdünstungen aus dem neuverlegten Fußboden der renovierten Räume des Bürgerhauses ausgehen.

Die vom Gebäudemanagement der Stadt veranlassten drei Messungen der Dekra Halle, eine Luftprobenentnahme in den Innenräumen zur Untersuchung auf flüchtige organische Verbindungen, die Prüfung der Bohrkerne der Fußböden im Bereich der Belletristik und der Buchausleihe in der Kinderbibliothek sowie die Feuchtebestimmung des Zementestrichs an gleicher Stelle ergaben, dass dort ein erhöhter Lüftungsbedarf besteht.

Bücher warten auf ihre Leseratten

"Es gibt nur noch eine Firma, an die sich die Stadtverwaltung schadlos halten muss. Sie wurde von unserem Rechtsanwaltsbüro aufgefordert, den Schaden zu beseitigen", hatte die Chefin des Gebäudemanagements, Brigitte Hirschfeld, der Staßfurter Volksstimme vor wenigen Tagen mitgeteilt.

Da sich das Unternehmen aber nicht bewegt habe, müsse die Kommune nun die notwendigen Arbeiten selbst vornehmen und dann der entsprechenden Firma in Rechnung stellen, so Hirschfeld.

Der PVC-Belag und der Estrich, von dem ebenfalls Ausdünstungen ausgehen, müssen komplett entfernt werden. Die Zeit drängt, denn schließlich wollen die Mitarbeiterinnen der Bibliothek so schnell wie möglich wieder an ihren angestammten Arbeitsplatz zurückkehren. Aber auch die vielen Romane, Sach- und Kinderbücher sowie die Tonträger, die ausgelagert wurden, um keinen weiteren Schaden zu nehmen, warten darauf, endlich wieder gelesen zu werden.