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Sparkasse-Stipendiatin Anne Rose Bekker aus Magdeburg Alte Häuser als Inspiration für Werke

Von Anna Griniwa 25.07.2009, 05:27

Die Salzlandsparkasse vergibt in jedem Jahr ein Stipendium an drei Künstler. In diesem Jahr ist neben Jan Focke und Donata Hillger aus Halle die Malerin Anne Rose Bekker aus Magdeburg am Kunststipendium " Wilhelm von Kügelgen " in Bernburg dabei.

Bernburg ( MZ ). " Irgendwie steckt das in mir drin, ich habe schon als kleines Schulmädchen viel gemalt und gezeichnet ", sagt Anne Rose Bekker lächelnd. Der Berufswunsch als Künstlerin war schnell beschlossen. Die 50-J ährige aus Magdeburg hat auf dem Gebiet vieles erreicht und erhielt dieses Jahr das Kunststipendium " Wilhelm von Kügelgen " von der Stiftung der Kreissparkasse Bernburg und der Salzlandsparkasse. Sie und zwei andere Künstler werden nun vier Wochen lang in dem Bernburger Bürgeratelier arbeiten.

Im Gespräch lässt sich die Künstlerin von ihrer kreativen Arbeit nicht ablenken. In den Händen hält sie einen kleinen Bären aus Ton. Sie formt seine Füße und die Schnauze. Immer wieder schaut Anne Rose Bekker zu ihrem Computer, auf dem das Bild der Bernburger Schlossbären zu sehen ist. " Ich habe gelesen, dass sie Geschwister sind ", sagt sie. Die 50-J ährige setzt sich sehr intensiv mit Bernburg auseinander. Sie lässt sich von verschiedenen Motiven und Themen beeinf ussen.

So berührten nicht nur die Bären, das Symbol der Stadt, sondern auch andere charakteristische Merkmale ihr Herz. Bereits mehrere Bilder stehen in ihrem kleinen Arbeitszimmer im Bürgeratelier an Wände und Schränke angelehnt. Sie zeigen den Innenhof des Schlosses und die Räume der " Euthanasie " -Gedenkstätte.

Die Themen, die der 50-J ährigen besonders am Herzen liegen, seien geschichtliche Motive und die, welche sie an ihre Familie erinnern. Die alten Gebäude aus den Epochen des Barock und der Renaissance, das Schloss und die Gedenkstätte erzählen viel über die Geschichte Bernburgs, so Anne Rose Bekker. So ist Bernburg ein Fund für ihre künstlerische Tätigkeit. Auch einen familiären Bezug fand die Geschichtsinteressierte. Eine Verwandte wurde Opfer des totalitären NS-Regimes. Deswegen ist auch die Bernburger " Euthanasie " als Zeugnis der Grausamkeit des Dritten Reiches ein zentrales Thema des Schaffens der Künstlerin. Die verschiedenen Themen verschmelzen allerdings schnell. So wird auch Michael Jackson in den Bildern der Künstlerin in Szene gesetzt.

Um die Sachverhalte lebendiger erscheinen zu lassen, verwendet Anne Rose Bekker eine besondere Arbeitsmethode. Bevor sie die Farben, die überwiegend grau, braun, schwarz oder weiß sind, aufträgt, verleiht sie der Leinwand eine reliefartige Oberfäche. Dies ist mit Hilfe von Strukturpaste möglich. Die freischaffende Künstlerin hat noch viele andere Ausdrucksmöglichkeiten. In ihrer Wohnung, die zugleich auch als eine Werkstatt dient, und in dem Künstleratelier " Tessenuw Garage ", das von der Stadt Magdeburg unterstützt wird, arbeitet Anne Rose Bekker mit Holz oder Emaille. In der vertrauten Umgebung kann sie sich am besten auf die Arbeit konzentrieren. Aber die Künstlerin versucht auch, die positiven Seiten ihres Aufenthaltes in Bernburg zu sehen. " Ich komme hier auf neue Ideen und erschaffe verschiedene Sachen so, wie ich sie in Magdeburg nicht machen würde ", stellt sie fest. Etwas Vertrautes brachte Anne Rose Bekker allerdings auch mit. Ihr sprechender Papagei Eugen leistet der Künstlerin beim Arbeiten Gesellschaft.