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Finale der Volksstimme-Aktion "Unser Held von nebenan" Wählen Sie aus: Den einen Helden aus unseren sechs Kandidaten

Von Frank Eckert 12.01.2011, 04:27

Machen Sie mit! Wählen Sie Ihren "Held von nebenan". Bis Ende vergangenen Jahres haben wir Ihnen, liebe Leser, Vorschläge für den Held von nebenan gemacht. Von den eingereichten Vorschlägen haben wir sechs Kandidaten für das Finale auserwählt. Vier Frauen und zwei Männer haben es geschafft – sie sind in der Endauswahl. Wer soll nun der "Held von nebenan" der Volksstimme-Leser sein? Wer von den Auserkorenen hat Sie mit seinen Taten und seinem Engagement besonders beeindruckt? Wählen Sie mit und gewinnen Sie mit ein wenig Glück einen Preis.

Stendal. Es gibt einen Fortschritt jenseits der Technik. Einen Fortschritt des Mitmenschenlichen, des Zwischen- menschlichen, des tatkräftigen Helfens, wenn andere es dringend benötigen. Das beweisen jeden Tag die unzähligen ehrenamtlichen Kräfte auf dem Land wie in der Stadt; auf der Straße wie im Verein – und das jedoch meist im Verborgenen. Ihnen gebührt unser Dank für ihre uneigennützige wie aufopferungsvolle Arbeit und Leistung. Die Redaktion hat aus den vorgestellten Kandidaten diese folgenden sechs Finalisten nominiert, die hier nochmals kurz porträtiert werden.

l Astrid Häusler: Ohne die 58-Jährige rollt kein Ball. Eine der stillen Helden beim Fußball-Verbandsligisten 1. FC Lok Stendal ist deshalb Astrid Häusler. Sie kümmert sich beim größten Sportverein der Altmark um die Wäsche. Das hört sich einfacher an, als es der Alltag hergibt. Fußballersocken, -trikots, und -hosen aller Altersklassen sind ihr Tagesgeschäft seit fast zwei Jahren. Vier Waschmaschinen und drei Trockner unterstehen ihrer Regie. Ist eine Maschine fertig, steht schon der nächste Korb mit schmutzigen Trikots und Hosen bereit. In den Stoßzeiten der Saison zwischen Sommer- und Winterpausen drehen sich zwischen 14 bis 16 Maschinen pro Tag. Astrid Häusler hat alle im Griff; 14 Mannschaften leben durch ihre Reinheit.

l Konrad Heiden: Seit 20 Jahren sorgt der Rentner dafür, dass ein kleines Idyll in Tangermünde erhalten bleibt. An der dortigen Luisenstraße gibt es eine kleine Oase. Der 63-Jährige kommt hier jeden Tag vorbei. Er hatte Alfred Schröder einst versprochen, dass er sich um den Park kümmern wird. Das Versprechen löst Heiden bis heute in dem Park ein, der auch als Schröder-Park – das "grüne Herz" inmitten Tangermündes Neubaublöcken – und darüber hinaus bekannt ist. Konrad Heiden fegt im Park das Laub, holt Blätter aus dem Wasser, sammelt Müll ein, montags bis sonntags – 365 Tage im Jahr. Wenn es Winter wird, so wie jetzt, holt er die Fische aus dem kleinen Teich, nachdem er das Wasser abgelassen hat, und lässt sie im Keller seines Hauses in Badewannen überwintern.

l Hans Böer: Er will vieles von dem, was er selbst erfahren durfte an seine Mitmenschen zurückgeben. "Mir wurde in meinem Leben schon viel Gutes getan, und durch das positive Handeln verschiedener Mitmenschen bin ich dem Tod schon von der Schippe gesprungen." Der 71-Jährige will seinen Dank an die helfenden Mitmenschen nicht für sich behalten, sondern anderen Gutes tun; symbolisch Dank sagen. Seine ehrenamtliche Hilfe bot er dem Pflegedienst "Human" an der Stadtseeallee an. Seit gut zwei Jahren ruft Böer mehrmals in der Woche, wenn es seine Zeit erlaubt und das Wetter mitspielt, gegen 11 Uhr bei dem Dienst an und vereinbart, dass er gegen 13.30 Uhr mit einer Person im Rollstuhl eine Ausfahrt übernehmen würde. Dabei richtet er sich stets nach Wünschen der Hilfebedürftigen. Sie wollen es ja schließlich gut haben, so das Credo von Hans Böer. Einige weden auch zu ihren Behandlungen von ihm gefahren und so begleitet. Andere möchten Veranstaltungen oder Sehenswürdigkeiten besuchen oder einfach nur die Natur genießen – Dank Hans Böer kein Problem.

l Gisela Kersten: Sie organisiert, hilft, sogt für gute Laune – kurz sie ist die gute Seele bei der Kulturellen Sport-Gemeinschaft KSG Berkau. Da kommt vieles zusammen, worum sich wegen ihr andere im Verein nicht kümmern müssen: Rasen mähen, Trikots waschen, Vereinsheim säubern. Dazu sagt die 59-Jährige dann schlicht: "Das ist doch nichts Besonderes." Das finden andere aber gar nicht; sie ist etwas Besonderes, und ihr gebührt wegen ihrer jahrelangen Ausdauer bei den kleinen Dingen des Lebens, die für den Verein schnell zu einer großen Hilfe durch Gisela Kersten wurden, hohe Lob und wegen ihres großen Herzens auch viel Dank.

l Helga Krannich: Die Stendalerin ist aus den Sportlerkreisen der Hansestadt nicht mehr wegzudenken. "Seit meiner Jugendzeit spielt der Sport immer eine wichtige Rolle", sagt die 72-Jährige über sich. Erst war sie Schwimmerin, dann noch Handballerin, später noch Reitsportlerin und doch keine Mehrkämpferin.

Die Rentnerin ist Übungsleiterin in der Boßelabteilung des SV Post Stendal und ist maßgeblich beteiligt, wenn dort oder bei den Keglern Wettkämpfe vorbereitet und durchgeführt werden. Zusätzlich ist sie verantwortlich für die Finanzen im Verein, was bei den fast 600 Mitgliedern nicht immer ganz einfach ist.

Als Anfang der 90er Jahre die Behindertensportabteilung bei den Postlern aus der Taufe gehoben wurde, gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern. Über sie sagt man im Verein: "Sie ist ein Schatz." Ein Juwel des Alltags.

l Sybille Kruft: Seit 27 Jahren ist sie im Verein. Und der Wahrburger Carneval Club WCC braucht Sybille Kruft. Ob opulente Rokokokleider oder elegante Katzenkostüme: Sie alle stammen aus den Händen von Sybille Kruft. Ideen holt sie sich aus vielen Katalogen. Für die Tanzgruppen schneidert sie aber nicht nur einfach, sondern schaut beim Einstudieren der Tänze genau hin und schneidert so in Feinarbeit bis zuletzt an den Kleidern, Röcken, Blusen. Ob opulente Rokokokleider oder elegante Katzenkostüme, es gibt kaum etwas, was sie noch nicht zwischen ihren Händen und der Nähmaschine hatte.

Also, liebe Leser: Wählen Sie Ihren Helden aus und nehmen Sie an unserer Verlosung teil.