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Wohnungsgenossenschaft Tangermünde investiert weiter in Aufzüge und Badumbau Traumbilanz: 0,9 Prozent Leerstand

Von Anke Hoffmeister 15.03.2014, 02:19

Mit einer Traumbilanz von 0,9 Prozent Wohnungsleerstand schloss die Wohnungsgenossenschaft Tangermünde das Jahr 2013 ab. Fünf freie Wohnungen gab es zu diesem Zeitpunkt, so wenige wie nie zuvor.

Tangermünde l "Das Jahr 2013 war unser erfolgreichstes in Sachen Vermietung", schickt Ringo Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft (WoGe) Tangermünde, seinem Rückblick voraus. Von den 557 Wohnungen waren am 31. Dezember lediglich fünf nicht vermietet. Außerdem ist die WoGe seit dem vergangenen Jahr Besitzerin einer Gewerbeeinheit. So bezeichnet der Chef des Wohnungsunternehmens den Supermarkt, der seit wenigen Monaten Eigentum der WoGe ist.

"Hier leben 2000 Menschen. Da muss ein Nahversorger da sein."

Weshalb sich die Genossenschaft für den Kauf entschied, liegt für Ringo Schmidt auf der Hand: "Im Neubaugebiet leben etwa 2000 Menschen. Da muss ein Nahversorger vor Ort sein." Um dessen Schließung zu verhindern, kaufte die WoGe das Objekt aus DDR-Zeiten, investierte in das recht unansehnliche Haus, zu diesem Zeitpunkt noch Schandfleck im Areal zwischen Heerener und Lüderitzer Straße. Innen und außen wurde gebaut, die Außenanlagen neu gestaltet. Jetzt ist der Markt hell und freundlich, die vielen, vor allem älteren Menschen, sind froh, wieder kurze Wege bis zum Einkauf zu haben.

Und die Genossenschaft wird in diesem Jahr noch einen Schritt weiter gehen. "Wir werden 120 000 Euro in die ehemalige Brüllmücke investieren", berichtete Schmidt. Die frühere Gaststätte war ebenfalls in den Komplex des Marktes integriert, ist inzwischen entkernt und soll für soziale Zwecke ausgebaut werden. "Mit verschiedenen Trägern sind wir dazu im Gespräch", fügte Jürgen Meier, Mitglied des WoGe-Vorstandes, hinzu.

War es im vergangenen Jahr etwa eine Million Euro, die das Wohnungsunternehmen in seinen Bestand investierte, dafür unter anderem die Mozartstraße 4 und 5 mit Aufzügen ausstattete und alle Wohnungen mit Rauchwarnmeldern ausrüstete, stehen für dieses Jahr etwa 1,2 Million Euro zur Verfügung.

Für allein 640 000 Euro werden fünf Aufzüge gebaut. Bis Juli werden die Hauseingänge der Mozartstraße 6 bis 10 damit ausgerüstet sein. Dann hat die WoGe insgesamt 19 Aufzüge in ihrem Bestand. Außerdem steht die Dachbodendämmung der Mozartstraße 1 bis 5 auf dem Plan. Zu den bereits 25 vorhandenen Rollatoren-Garagen kommen weitere zehn hinzu. "Auf Antrag", verriet Ringo Schmidt, würden diese Möglichkeiten für die älteren Mieter geschaffen. Auch Hausflure erhalten wieder frischen Anstrich - in diesem Jahr die der Beethovenstraße 1 bis 3 und der Thomas-Müntzer-Straße 17 bis 20. Zudem werden Jahr für Jahr auf Antrag Bäder mit Duschen ausgestattet, die Wannen dafür rausgerissen. Der Weg auf den Balkon werde mit Haltegriffen erleichtert. Damit würden die Wohnungen seniorengerechter, allerdings nicht behindertengerecht. "Die daran gebundenen Bedingungen lassen sich im Neubau nicht erfüllen", betonte Ringo Schmidt.

"Wir haben ein gesundes Verhältnis zwischen Alt und Jung."

Einen Neubau plant die Genossenschaft nicht. Die vorhandenen Wohnungen und die Nachfrage würden das nicht erforderlich machen. Eine Warteliste habe das Unternehmen für die kleinen Wohnungen. Doch auch die großen sind allesamt vermietet. "Wir sind keine Genossenschaft, die nur an alte Menschen vermietet. Dann hätte der Altersdurchschnitt unserer Mieter in den vergangenen Jahren ja steigen müssen", machte Ringo Schmidt deutlich. Doch so sei es nicht. Der Altersdurchschnitt liege nach wie vor bei 54 Jahren. "Wir haben ein gesundes Verhältnis zwischen Alt und Jung."

Was dem Unternehmen fehle, sei ein Spielplatz in unmittelbarer Nähe. Im Rahmen der Gespräche zum Stadtentwicklungskonzept 2025 sei darauf hingewiesen worden. Zwei Stellen im Neubaugebiet seien dafür aus Sicht der WoGe prädestiniert: der Parkplatz an der Luisenstraße, "ein Schandfleck", machte sich Jürgen Meier Luft, oder die verwilderte Fläche am Grünen Weg hinter der Sporthalle der Sekundarschule.