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Größte Probleme: Wenden, Rückwärtsfahren und zu geringe Abstände Über 200 Verkehrsunfälle mehr

Von Frank Eckert 16.03.2012, 03:08

Stendal l Es gibt eine gute Nachricht aus den Statistiken des Vorjahres: 2011 war ein vergleichsweise ruhiges, wenn nicht ganz friedliches Jahr im Stendaler Straßenverkehr. Zwar registrierte die Polizei ein Todesopfer; eine Radfahrerin. Die Einwohnerin im Rentenalter war jedoch ohne erkennbare Einflüsse auf dem Radweg gestürzt und wenig später, quasi unmittelbar danach verstorben. Ein klassisches Straßenverkehrsopfer stellt sie damit kaum dar. Dennoch passierte der Vorfall im öffentlichen Straßenraum und so gelangt sie in die Bilanz der Opferzahlen im Straßenverkehr.

Bei den Schwerverletzten gab es einen Anstieg von 14 auf 19, bei den Leichtverletzten einen Rückgang von 149 auf 123. Bei weniger als zehn Prozent aller Unfälle hat es überhaupt Personenschäden gegeben. 121 bedeuteten hier 19 weniger als 2010. Ein Schwerpunkt in der Innenstadt bei den insgesamt 1299 registrierten Verkehrsunfällen bildete die Kreuzung rund um den Schützenplatz in Nord. "Dieser Bereich ist schwer zu überwachen", erläuterte Polizeihauptkommissar Andreas Magerl, Leiter Revierverkerhrsdienst beim Polizeirevier Stendal.

"Wir können das Risiko nur schwer entschärfen"

Polizeihauptkommissar Andreas Magerl, Leiter Revierverkehrsdienst

An jener Doppel-Kreuzung werden gleich sechs Straßen aufeinander gebündelt. Mit Arneburger Straße, Haferbreite, Breite Straße, Nordwall, Parkstraße und Bismarckstraße treffen drei Haupt- auf drei Nebenstraßen mit mehrfach unterschiedlichen Abfolgen in den Ampelphasen.

"Wir können das Risiko dort nur schwer entschärfen." Vielleicht ließe sich da, schlägt Magerl vor, diese Situation dort "verkehrsmäßig anders regeln". Dazu bedürfe es allerdings eines Beschlusses durch den Stadtrat. Da könne die Polizei sonst nur zu Wachsamkeit aufrufen.

Nach einem Jahr des Rückgangs der Verkehrsunfälle (2009: 1181, 2010: 1089) mussten Mangerl und seine Kollegen wieder eine Zunahme festhalten - um 20 Prozent. Dabei seien nicht einmal die Ortschaften nach der Gebeitsreform mit eingerechnet. Nach wie vor zähle man für die Hansestadt neben dem Kerngebiet nur Röxe, Wahrburg und Borstel, nicht aber die neu hinzugekommenen Gemeinden aus dem weiteren Umland hinzu. Überproportional im Vergleich zum flachen Land um Stendal herum seien nicht Wildunfälle der Hauptgrund bei den fast 1300 Unfällen gewesen, sondern das Wenden und Rückwärtsfahren - typische Begleiterscheinungen im Stadtverkehr. Zu geringer Sicherheitsabstand lag auf Platz 2 mit 155 Fällen.