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Kinderatelier Harz bittet Raser im Wildpark "Christianental" ideenreich um Einsicht Plakatbilder mahnen zum Langsamfahren

Von Julia Bruns und Andreas Fischer 24.01.2013, 01:16

Plakate aus dem Kinderatelier Harz wollen im Wernigeröder Wildpark "Christianental" Raser zur Vernunft bringen. Die Aktion soll den schwelenden Streit zwischen Passanten und Autofahrern friedlich lösen. Initiator ist der Künstler Karl Oppermann.

Wernigerode l "Frösche lieben Langsamfahrer" steht auf dem buntbemalten Schild, das Leoni Klamroth und Juliane Erler mit Hilfe von Frank Lüddecke an einem Laternenpfahl im Wildpark "Christianental" anbringen. 14 Plakate mit Tiermotiven haben die beiden Mädchen und weitere Grundschüler im Kinderatelier Harz unter der Anleitung des Künstlers und Vereinschefs Prof. Karl Oppermann gemalt.

Die Bilder zieren bald den Weg durch das Tiergehege in Richtung Gaststätte und Schützenhaus und sollen mit freundlichen, aber bestimmten Ermahnungen Autofahrer zum vorsichtigen Fahren animieren. Die Plakat-Aktion ist eine Idee des Fördervereins des Wildparks und ein weiterer Versuch, den Konflikt zwischen Autofahrern und Fußgängern beizulegen.

"Christianental"-Vize Frank Lüddecke klagt seit langem über Raser, die den Wildpark mit einer Durchfahrtsstraße oder einem Parkplatz zu verwechseln scheinen. Fußgänger, darunter viele Familien mit Kindern und Ältere, hätten dadurch oft das Nachsehen. Viel sei in der Vergangenheit unternommen worden, um die Autofahrer auszubremsen: So wurden ein großes Eisentor, eine Schranke und ein versenkbarer Kontaktpoller am Eingang installiert, um der Raser Herr zu werden. Doch die Absperrungen erwiesen sich als uneffektiv und wurden wieder abgebaut.

Im Herbst ließ Ordnungsamtsleiter Gerald Fröhlich dann ein Verkehrsschild am Eingang des Wildparks aufstellen. Das Schild erlaubt Autofahrern die Durchfahrt nur noch mit Sondergenehmigung. Den Schützen wurden einige Parkplätze vor ihrem Domizil ausgewiesen, ebenso den Gästen der Pension. Ansonsten herrscht seitdem im Christianental absolutes Durchfahrts- und Halteverbot.

"Der durchlaufende Verkehr ist durch das neue Schild um 80Prozent zurückgegangen", bilanziert Gartenamtsleiter Frank Schmidt. Die Plakate der Mädchen und Jungen sollen nun dafür sorgen, dass das auch im Frühjahr und Sommer so bleibt. "Wenn die Krötenwanderungen Ende März, Anfang April beginnen, werden wir die Plakate auch dafür nutzen, um ganz gezielt auf die Tiere hinzuweisen", so Schmidt.

Ihm gefallen die Motive gut, darunter ganz besonders eine "futuristische Schnecke". "Für Laien sind die Hinweise klar erkennbar, die markanten Sprüche erzielen mit einem Schmunzeln ihre Wirkung", lobt er. "Und man sieht den Bildern wirklich an, dass da eine künstlerische Anleitung stattfand."

Die Arbeiten des Kinderateliers werden ab 19.Februar für etwa eine Woche in der Remise des Kunst- und Kulturvereins in Wernigerode ausgestellt. Im Frühjahr sollen die freundlichen Ermahnungen dann dauerhaft im Park montiert werden. Zehn Mädchen und Jungen, die von fünf Betreuern unterstützt werden, haben sich an dem aktuellen Projekt beteiligt. Das Kinderatelier trifft sich an jedem Dienstag ab 15.30Uhr in der Wernigeröder Sekundarschule "Burgbreite".