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Bürgermeister sieht Stadt Oberharz als optimale Chance für alle zehn Orte Damsch: "Ärgerlich, wenn die Argumente gegen einen Austritt nicht durchdringen"

Von Burkhard Falkner 11.01.2014, 02:21

Fakten zur Entwicklung im Oberharz werden nicht richtig abgewogen, um dann zu protestieren, sagt Bürgermeister Frank Damsch mit Blick auf die Austrittsdebatte in Stiege. Er nennt vier Beispiele und sieht die Stadt als das Optimale für alle zehn Orte an.

Elbingerode l "Es ist immer ärgerlich, wenn Argumente gegen Austritte aus unserer Kommune nicht durchdringen, nicht abgewogen werden, um realistisch mit den Dingen umzugehen", sagt Bürgermeister Frank Damsch (SPD). Er hatte an der Ortschaftsratstagung in Stiege mit dem nun schon dritten umstrittenen Beschluss eines Ortes zum Austritt aus der Stadt teilgenommen, ohne dass die Stieger ihren Beschluss aufgaben (Volksstimme vom Freitag).

"Es wird einfach nicht gesehen, dass alles, was passiert, auf Beschlüssen des Stadtrates und des Ortsrates Stiege basiert, und an die habe ich mich zu halten", sagte Damsch. Er nennt als Beispiel die Schließung der Touristinformation. Diese sei vom Stadtrat beschlossen worden, um Aufwand und Nutzen für den Tourismus der Stadt in ein günstigeres Verhältnis zu bringen. "Das Haus ist nicht verkauft worden, sondern kann zu wichtigen Anlässen sogar kurzzeitig wieder geöffnet werden, wie schon zu Walpurgis praktiziert", erläuterte das Stadtoberhaupt. Aber die Anforderung dazu müsse aus Stiege kommen, was kaum passiere. Auch zur Nutzung des Häuschens für Stiege gebe es bisher keine Vorschläge.

Damsch nennt weiter das Beispiel Bauhof: "Der zieht sich keineswegs zurück, wie gesagt wird. Ein Kollege, der dankenswerter Weise für den Bereich Stiege da war, arbeitet bereits einen Nachfolger ein, die Kontinuität wird gesichert." Und was den mehrfach öffentlich angesprochenen, für Stiege verlorenen Traktor betreffe: Der hatte wirtschaftlichen Totalschaden, konnte aber verkauft werden und werde nun durch ein neues Fahrzeug ersetzt. "Also auch hier geht es weiter", betonte Damsch. Und zum Jugendklub, Beispiel drei, sagt er: "Es ist uns gelungen, Stieger Jugendliche zu finden, die Verantwortung für den Klubbetrieb übernehmen wollen, wir bereiten den Vertrag dafür vor." Der Klub bleibt - wenn sich Mitstreiter vor Ort finden. Nicht realistisch gehe es leider auch bei der Debatte um eine Schließung der Kindertagesstätte Stiege zu, sagt der Bürgermeister. "Der Stadtrat hatte beschlossen, ein Konzept zu erarbeiten, das die Erhaltung aller Kindertagesstätten zum Ziel hat, und nun muss man gucken, wie weit wir damit kommen." An dem Problem seien doch nicht die Verwaltung oder die Stadt schuld, sondern der Kindermangel und die Geldnot.

"Hier wie überall gilt deshalb, dass wir mehr miteinander reden, mehr Gemeinschaftssinn und Eigeninitiative an den Tag legen sollten, anstatt ständig zu protestieren", fordert Damsch. So entstünde der Eindruck, anderswo würde anders, besser gearbeitet. Dem sei aber nicht so, jeder müsse klug rechnen. Damsch: "Die Stadt ist optimal, um die zehn Orte nach und nach und individuell zu entwickeln." Letztlich gehe es darum, etwas für die Bürger der Region zu tun. Darin, so Damsch, stimme er mit dem Rat in Stiege überein.