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Aufwändige Umleitung in Wernigerode Freiheit-Brückenbau verzögert sich

Die Brücke in der Freiheit in Wernigerode ist so desolat, dass sie
dringend erneuert werden muss. Um das Bauwerk zu errichten, muss eine
aufwändige Umleitung geschaffen werden - inklusive Brückenbau und
Gleisquerung.

Von Julia Bruns 21.10.2014, 03:09

Wernigerode l Die Brücke in der Straße Freiheit in Hasserode steht schon seit langem ganz oben auf der Aufgabenliste im Wernigeröder Bauamt. Bis zu 16 Tonnen schwere Fahrzeuge dürfen das Bauwerk zwar noch passieren, wie ein Schild vor dem freikirchlichen Freizeithaus "Arche" ausweist - "aber die Brücke ist kaum noch tragfähig. Der nächste Schritt wäre die Sperrung", sagt Armin Barheine vom Wernigeröder Bauamt. Das Problem: Mehrmals in der Woche fahren die schweren Lastwagen der Wernigeröder Batterie GmbH (Werbat) über das Bauwerk, das diese Lasten kaum noch tragen kann.

2014 sollte die neue Brücke aus Stahlbeton entstehen, so war es im aktuellen Haushaltsplan vorgesehen. Doch aufgrund zusätzlicher Arbeiten der Stadtwerke verzögert sich das Projekt. "Die Stadtwerke erneuern die Gas- und Wasserleitungen in der Freiheit", sagt Barheine. Die Rohre werden im November unter der Brücke im Flussbett des Braunen Wassers verlegt. Barheine geht davon aus, dass der Startschuss für den Brückenbau spätestens im März fallen kann. Im Juli soll das Bauwerk freigegeben werden. Anwohner müssen zwar Ausbaubeiträge zahlen, sagt er, diese fallen jedoch gering aus, da nur die Asphaltschicht auf der Brücke anteilig übernommen werden müsse. Rund 276000Euro kostet das Vorhaben. Darin enthalten ist eine Umleitungsstrecke über die Straße Am braunen Wasser, über die Anwohner und Gewerbetreibende weiter zu ihren Grundstücken gelangen, sagt Barheine.

Dafür wurde eine Brücke über das Braune Wasser ertüchtigt, die für die Umleitung benötigt wird. "Dort befand sich bereits eine kleine Brücke, die früher zu den Harzer Schmalspurbahnen gehörte. Sie steht unter Denkmalschutz. Sie wird erhalten und mit einer zweiten Brücke überbaut." Die Schotterpiste am Braunen Wasser wurde für die Umleitung asphaltiert. Die Stadtwerke verlegen dort zudem Beleuchtungskabel in der Erde, um die alten Freileitungen zu beseitigen und die Betonpfeiler abzureißen.

Da am Braunen Wasser Gleise der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) verlaufen, musste die Stadtverwaltung eigens eine Genehmigung für die Bauarbeiten bei der HSB beantragen, sagt Armin Barheine. "Die alten Gleise werden wieder freigelegt, wenn die Umleitung nicht mehr benötigt wird."

Die Gleise sind schon seit den 1920er Jahren nicht mehr von Zügen befahren worden, sagt Bahnsprecher Dirk Bahnsen auf Nachfrage. "Damals wurde die Streckenführung begradigt und eine neue Trasse geschaffen", erklärt er. Das sogenannte Gleis 4 am Braunen Wasser sei allerdings nie stillgelegt worden. Deshalb bedurfte es der Genehmigung. Zusätzlich wurde das Gleis hinter dem ehemaligen Harzquerbahnhof mit einem Prellbock abgesperrt. "Es ist nach wie vor ein amtliches Gleis, das erhalten werden soll", so Bahnsen. Ab Anfang November gilt die Umleitung.