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Spenden für Tierheim in Derenburg / Mehr als 100 Hunde und Katzen in diesem Jahr abgegeben "Miras" Futternapf wird gut gefüllt

Von Sandra Reulecke 27.12.2014, 02:12

Fast jeder Zwinger ist belegt: Besonders im Winter werden Tiere ausgesetzt. Ein neues (vorläufiges) Zuhause bekommen sie im Derenburger Tierheim. Die gute Nachricht: Auch die Spendenbereitschaft steigt in der Adventszeit.

Derenburg l Ausreden und Entschuldigungen gibt es viele, die sich Dagmar Fichtner und die Mitarbeiter des Tierheims Derenburg anhören müssen: Zeitmangel, Umzug oder plötzlich auftretende Allergien. "Leider zeigt die Erfahrung, dass die Leute oft ihre alten Tiere abgeben wollen, um sich neue anzuschaffen", sagt die Heimchefin kopfschüttelnd.

Allein in den Wochen vor Weihnachten wurden 34 Katzen, 18 Hunde und vier Kleintiere abgegeben. Für Dagmar Fichtner keine Überraschung. Seit 21 Jahren arbeitet sie im Tierheim und hat in dieser Zeit eine Entwicklung beobachtet: "Tiere werden immer schneller ausgesetzt oder abgegeben", berichtet sie. Nicht selten in einem schlechten Zustand.

Das Problem sei ein "menschliches". "Viele bringen ihren Tieren nichts bei. Dann wundert es sie, wenn sie nicht `funktionieren` und wollen sie los werden." Um das zu vermeiden, empfiehlt die Expertin: Schon im Vorfeld informieren, ob das Tier zur Lebenssituation passt, Hundeschulen aufsuchen und sich mit den Tieren beschäftigen. "Ich wünsche mir, dass Menschen ihr Haustier mehr als Familienmitglied und weniger als Wegwerfartikel sehen", so Dagmar Fichtner.

Deshalb sei es nicht möglich, einen Hund oder eine Katze als "Last-Minute-Weihnachtsgeschenk" aus dem Tierheim zu holen. "In den Wochen vorher haben wir Vermittlungsstop", berichtete die Heimleiterin. Außerdem müssen Interessenten ein "Bewerbungsgespräch" führen. "Wenn es nicht passt, schicken wir die Leute wieder weg. Es bringt nichts, ein Tier zu vermitteln, wenn es in kürzester Zeit wieder zurück gebracht wird."

Gut 100 Hunde, Katzen und Kleintiere wurden in diesem Jahr von ihren Besitzern ins Derenburger Heim gebracht. Dazu kommen gut 350 Fundtiere. Mehr als die Hälfte der Fundhunde werden von ihren Herrchen wieder abgeholt. Dagegen kommen weniger als 20 Prozent der Katzen zurück in ihr altes Zuhause.

Entsprechend dankbar sind die drei festen Mitarbeiter sowie die ehrenamtlichen Helfer für Spenden. "Ohne Unterstützung ist unsere Arbeit nicht möglich", betont Dagmar Fichtner. In der Zeit um Weihnachten sei die Spendenbereitschaft groß. Im Büro stapeln sich derzeit Geschenke wie Hundefutter und Katzenstreu, oft liebevoll verpackt und mit persönlichen Grüßen versehen.