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Verein zur Förderung hochbegabter Kinder stellt sich vor – Ziel: Frühes Fördern für bestmögliche Entwicklung

24.05.2011, 04:39

Wernigerode (jmü). Neben Eltern und Lehrern will der Verein zur Förderung hochbegabter Kinder (HBF) auch die Lokalpolitik im Harz für die Situation betroffener Kinder und Jugendlicher sensibilisieren. Vereinschef Winfried Borchert, Schatzmeister Guntram Meiß und Christiane Kresse-Wenzel, Leiterin der Francke-Grundschule Wernigerode, nutzten die jüngste Sitzung des Wernigeröder Kulturausschusses, um den Verein vorzustellen, der bereits ein kleines harzweites Netzwerk aufgebaut hat.

"Uns geht es nicht darum, Eliten heranzuziehen oder es besonders leistungsstarken Kindern leichter zu machen. Uns geht es um Hochbegabte, die ihre Leistung nicht entfalten können und deshalb in der Gefahr einer Negativentwicklung schweben. Ihnen wollen wir frühzeitige Förderung angedeihen lassen, um ihnen eine gute Entwicklung zu ermöglichen", erläuterte Borchert.

"Leisten viel Überzeugungsarbeit"

Deshalb wünsche er sich auch eine weitere Unterstützung durch die Wernigeröder Stadtverwaltung. Denn nicht nur nach Meinung der Vereinsmitglieder müsse die Förderung der Kinder bereits im Vorschulalter beginnen. "Eine frühe Förderung ist nur durch eine frühe Erkennung möglich", betonte Borchert.

Um vor allem die Eltern auf das Thema aufmerksam zu machen, wurden mit Hilfe von Sponsoren bereits 1500 Flyer gedruckt, die den aktuellen Abc-Schützen im gesamten Harzkreis mitgegeben werden. "Darüber hinaus müssen wir noch Überzeugungsarbeit an den Schulen leisten", so Borchert, denn nicht überall stehen Schulleiter dem Thema Hochbegabtenförderung so aufgeschlossen gegenüber, wie bei den Netzwerkpartnern Francke-Grundschule (Wernigerode), Goethe-Grundschule (Halberstadt), Hochschule Harz und den Gymnasien Stadfeld und Gerhart Hauptmann (Wernigerode). Dabei würden rein statistisch zwischen zwei und drei Prozent aller Kinder einen Intelligenzquotienten von mindestens 130 aufweisen.

"Frühzeitige Diagnostik verbessern"

Das Problem: Solch hochbegabte Mädchen und Jungen fallen nicht immer durch sehr gute Noten beziehungsweise besonderen Lerneifer auf. Oft ist sei das Gegenteil der Fall. Werden ihre Fähigkeiten nicht rechtzeitig erkannt und gefördert, drohen Frustration und Leistungsabfall. Besonders fatal: Manche Verhaltensweisen können auch zu Verwechslungen führen von Kindern mit Aufmerksamkeitsdefiziten oder Hyperaktivität.

Um dies zu verhindern, bietet der HBF lehrreiche und spannende Experimentierveranstaltungen, Gedächtnistrainingsstunden und Exkursionen für Kinder an. Geplant ist demnächst die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Informatik. "Unser wichtigstes politisches Ziel ist zunächst, mit Hilfe der Förderzentren die frühzeitige Entdeckung und Diagnostik zu verbessern. Daneben fordern wir einen Rechtsanspruch auf Förderung für hochbegabte Kinder, um Negativentwicklungen durch Unterforderung und Demotivierung zu vermeiden", so Winfried Borchert.

www.hbf-harz.de