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Volksstimme und Stadtwerke unterstützen als Hauptsponsoren die Wernigeröder Festspiele Aschenputtel erhebt im August seine Stimme in märchenhafter Schlosskulisse

Von Julia Angelov 05.05.2012, 03:18

Es wird ein märchenhafter Spätsommer für Musikliebhaber in Wernigerode. Dafür sorgt die Oper "La Cenerentola" von Rossini. Auf dem Schloss unterzeichneten jetzt Vertreter der Volksstimme und der Stadtwerke einen Sponsorenvertrag für die Schlossfestspiele.

Wernigerode l Im August wird das Schloss Schauplatz eines wahren Märchens. Denn keine Geringere als Aschenputtel erhebt in dem verwinkelten Innenhof der Burg ihre Stimme. Und zwar als "La Cenerentola" in der gleichnamigen Oper von Gioachino Antonio Rossini, dem Schöpfer vom "Barbier von Sevilla", seines wohl bekanntesten Werkes.

Die Volksstimme und die Stadtwerke präsentieren die Rossini-Oper, die in diesem Jahr den Mittelpunkt der 17. Ausgabe der Festspiele vom 28. Juli bis 2. September bildet. Thomas Helmuth, Regionalverlagsleiter der Volksstimme und Steffen Meinecke, Stadtwerke-Chef, unterzeichneten hierfür am Donnerstagnachmittag mit Christian Fitzner, dem Dirigenten des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode, die Sponsorenverträge auf Schloss Wernigerode. "Es ist Tradition, dass diese Unterstützer der ersten Stunde die Schlossfestspiele ermöglichen", so Fitzner. Christian Juranek, Schloss-Geschäftsführer und Gastgeber der Festspiele, konnte krankheitsbedingt nicht anwesend sein.

"Wir haben bereits die sieben Hauptrollen besetzt, darunter ist auch ein Exot - aber mehr verrate ich nicht!", so Fitzner zum aktuellen Stand. Mehr als 140 Sänger haben sich laut Aussage des Dirigenten auf die Rollen beworben. Es werde auch einen Männerchor geben. "Wir suchen immer noch Tenöre und Bässe", sagte er. "Wer Lust am Singen hat, soll sich unbedingt melden." Die Proben beginnen Mitte Juli im Marstall, auf dessen Enthüllung die Orchestermusiker daher schon gespannt seien.

Neu sei in diesem Jahr, dass die Vorstellungen um 19.30 Uhr und damit eine halbe Stunde eher als in den Vorjahren beginnen. "Da die Schlossfestspiele relativ spät angesetzt sind, wird es eher dunkel. Und außerdem wird es dann für das Publikum nicht so spät", erklärte Orchester-Managerin Lysann Weber. Sie verriet auch, dass der Vorverkauf an allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter der Biber Ticket-Hotline am Montag, 14. Mai, beginnen wird. Sechs Aufführungen sind eingeplant. 315 Sitzplätze werde es im Innenhof geben.

"In Renate Rochell haben wir eine fähige Regisseurin gefunden, die dieses lockere Stück für ein relativ kleines Orchesterensemble gut umsetzen wird", sagte er. Renate Rochell hatte bereits die Strauss-Operette "Die Fledermaus" im vergangenen Jahr inszeniert. "Die Operette war ein großer Erfolg, aber sollte ein einmaliges Vergnügen bleiben", erklärte Fitzner. "Nun kehren wir zur lockeren Klassik zurück."

Neben der Rossini-Oper standen ihm zufolge auch Werke von Verdi und Puccini in der engeren Auswahl. Dass "La Cenerentola" nicht so bekannt ist wie andere Opern und Operetten, mache für Fitzner auch den Reiz aus. "Wir sind kein Repertoire-Betrieb. Jedes Jahr die ¿Zauberflöte\' ist nicht unser Auftrag", so der Orchester-Leiter. "Ich habe ¿Aschenputtel\' erst vor kurzem in Magdeburg erlebt und war begeistert von der Musik."

Anders als der Titel "La Cenerentola" vermuten lässt, wird das Stück nicht auf italienisch sondern auf deutsch aufgeführt. Das sei vor allem der Kulisse im Schlossinnenhof geschuldet, in der eine Einblendung von Untertiteln, die für das Verständnis unverzichtbar sind, schlecht umzusetzen sei. Eine Regieanweisung dürfte allerdings schwer zu realisieren sein. So heißt es gleich zu Beginn: "In dem heruntergekommenen Schloss des Don Magnifico ..."