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Stadtrat gestern Abend einig: Wernigeröder wollen wieder "WR" an ihr Auto

Von Ingmar Mehlhose 10.12.2010, 05:28

Wernigerode. Die Bewohner der bunten Stadt am Harz sollen wieder mit WR-Kennzeichen fahren dürfen.

Den Auftrag, dafür "geeignete Schritte zu gehen", hat der Stadtrat gestern Abend mit großer Mehrheit an Oberbürgermeister Peter Gaffert erteilt.

Die Vorlage fußt auf einer wissenschaftlich ausgewerteten Umfrage der Hochschule Heilbronn. Dabei hatten sich 96 Prozent der Wernigeröder aller Altersgruppen für die Wiedereinführung ausgesprochen. Das ist aus Sicht der Verwaltung "eine vergleichsweise sehr hohe Quote". Bei Erhebungen in den alten Bundesländern gibt es noch mehr als 30 Jahre seit den Gebietsreformen eine Zustimmung zu Nummernschildern von einstigen Kreisstädten von mehr als zwei Dritteln. Ergo: "Das Thema besitzt eine hohe Langzeitwirkung."

Deutschlandweit hat es bisher nur sehr wenige Ausnahmen vom Grundsatz ein Kennzeichen für einen Kreis gegeben. Beispiel dafür ist unter anderem Hanau (HU) im Main-Kinzig-Kreis.

Mit den Veränderungen in den neuen Ländern und der möglichen Mitnahme von Kennzeichen bei Umzug nach Sachsen, Brandenburg und Hessen zeigen sich aber neue Optionen zum Handeln. Aktuell sind positive Entwicklungen zur Rückkehr oder zur Weitergeltung in Plauen (Vogtland) und auf Rügen zu beobachten. In beiden Fällen wird das Kennzeichen als starkes Marketinginstrument gewertet. Dies sehen auch die jeweils zuständigen Landräte positiv.

Es wird nach Auffassung der Verfasser erwartet, dass die identifikationsstiftende Wirkung nicht nur in den früheren WR-Orten eintritt, sondern gleiches auch für die neuen Landkreise erreicht werden kann. Letzteres vor allem deshalb, weil Reibungsflächen gemindert und die Zufriedenheit mit der veränderten Situation wächst.

Peter Gaffert soll jetzt konkrete Gespräche mit Landrat Michael Ermrich aufnehmen. Der tut sich mit einer Rückkehr zu "WR" bekanntlich schwer. Gleichzeitig ist der Rathauschef gefordert, sich politischen Beistand auf Landes- und Bundesebene zu sichern.

Kennzeichen sind starke Symbole und Marken, "die kostenfrei für den Heimatort werben", betonen die Initiatoren. Der Ersatz durch das zum 1. Juli 2007 eingeführte "HZ" aber "bringt nicht in gleicher Weise die genannten Effekte für die Stadt Wernigerode".