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Im vergangenen Jahr wurden 1800 Fahrzeuge mit den orangefarbenen Zetteln gespickt Das Knöllchengeld fließt in die Stadtkasse

Von Gudrun Billowie 17.01.2013, 02:15

Im vergangenen Jahr wurden in Wolmirstedt 1800 Parksünder mit einem Knöllchen bestraft. Das Bußgeld, das die Falschparker zahlen müssen, landet komplett in der Stadtkasse.

Wolmirstedt l "Eigentlich", sagt Dirk Illgas vom Ordnungsamt der Stadt, "haben wir in Wolmirstedt kein Parkplatzproblem." Es gebe genügend Parkplätze, allerdings liegen die nicht unbedingt unmittelbar vor der Haustür. Das verleitet so manchen Autofahrer dazu, an verbotenen Stellen zu parken. So wurden im vergangenen Jahr 1800 Knöllchen verteilt. Das brachte 23000 Euro in die Stadtkasse. "Mehr als im vergangenen Jahr", sagt Dirk Illgas. 2011 hatte es nur 1500 Knöllchen gegeben. Die hatten Bußgelder in Höhe von 20000 Euro nach sich gezogen.

Dass im Jahr 2012 mehr Bußgelder verhängt wurden als im Vorjahr, hat nicht zwingend etwas damit zu tun, dass es mehr Falschparker gegeben habe, betont Dirk Illgas. Es war lediglich mehr Personal für die Kontrollen des ruhenden Verkehrs vorhanden. Zwei Kolleginnen waren für die Kontrolle der Ordnung und Sauberkeit in der Stadt unterwegs. "Allerdings hatten wir viele Ausfälle durch Krankheit", sagt Dirk Illgas. Inzwischen gibt es nur noch eine Kollegin, die als Politesse eingesetzt ist.

Sophie Buhtz ist Mitarbeiterin im Ordnungsamt. Sie ist zwar nicht "Mitarbeiterin im Außendienst", wie die Politessen offiziell bezeichnet werden, geht aber trotzdem manchmal auf "Knöllchentour". Sie weiß, dass die meisten Falschparker in der Deutschen Einheit und in der Bahnhofstraße stehen.

Dort parken die Autos zwar auf den ausgewiesenen Parkflächen, die Fahrer vergessen aber oft, diese Plätze zu räumen, wenn die Kehrmaschine kommt. In der Bahnhofstraße ist das Mittwoch zwischen 11 und 12 Uhr der Fall. Zwei Schilder weisen darauf hin, eines am Beginn der Parktaschen und eines am Ende. Dennoch stehen zu dieser Zeit viele Autos am Straßenrand. Ein weiteres Schild in der Mitte des Parkstreifens aufzustellen hält Illgas für problematisch. "Wer das Schild zu Beginn des Parkstreifens übersehen hat, müsste eigentlich das Schild am Ende wahrnehmen", sagt er.

Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes haben in der Stadt noch zwei weitere Schwerpunkte für Falschparker erkannt, die Friedensstraße und die Damaschkestraße. In der Damaschkestraße stehen oft Autos, deren Fahrer "schnell mal" zur Volksbank wollen. "Dabei ist direkt neben der Volksbank ein großer Parkplatz", kann Illgas die Not, auf der Straße zu halten, überhaupt nicht verstehen.

In der Friedensstraße seien es meistens die Besucher der Apotheke. "In diesen beiden Straßen missbrauchen viele Autofahrer die Vorgaben des Halteverbotes", so Illgas, "sie denken, sie dürfen drei Minuten lang stehen bleiben." Dabei gelte das nur für das Be- und Entladen sperriger Güter oder für das Ein- und Aussteigen von Personen. "Sobald jemand sein Auto verlässt, parkt er", stellt der Ordnungsamtsmitarbeiter klar. Und das sei weder in der Friedensstraße noch in der Damaschkestraße gestattet und wird deshalb mit einem Bußgeld geahndet.

So sehr sich die Ordnungsamtsmitarbeiter über Falschparker ärgern, abgeschleppt werden Autos nicht. "Es wird zwar schwierig, wenn ein Auto in einer Feuerwehrzufahrt steht", sagt Dirk Illgas, "aber auch dann kommt es darauf an, wem das Gelände gehört und wer die Kosten für das Abschleppen erst einmal übernimmt." Einzig Autos ohne Nummernschild lässt die Stadt von der Straße entfernen, sofern sie im Parkverbot stehen.

Das Geld der Falschparker fließt in den Stadthaushalt und wird unter anderem für die Personalkosten der Politessen verwendet. "Allerdings ohne diese Kosten dadurch zu decken", betont Illgas.