1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Ehrenpräsident reicht Prinz Thomas II. das Zepter

Ausnahmesituation beim Gauseberger Karneval, doch die Krönung des Prinzenpaares wird dennoch vollendet Ehrenpräsident reicht Prinz Thomas II. das Zepter

Von Constanze Arendt-Nowak 04.02.2013, 02:30

Mit ihrer Prinzenkrönung und einem furiosen Galaprogramm sind die Narren vom Gauseberg in ihre 58. Session gestartet. Doch auch im Karneval gibt es Tücken - die aber nicht unlösbar sind.

Gutenswegen l Ein Prinz ohne Zepter ist nur ein halber Prinz. Und so musste sich der Gauseberger Karnevalverein (GKV) aus Gutenswegen und allen voran der Präsident Marco Baumgarten in diesem Jahr richtig den Kopf zerbrechen? "Wer soll dem Prinz-Anwärter Thomas Bethge den Narrenstab übergeben?" war die große Frage, noch bevor die Prinzenkrönung mit Galaprogramm richtig begonnen hatte. Prinz Mario I. als Prinz der vorherigen Session war aus persönlichen Gründen verhindert.

Marco Baumgarten glaubte einen Trumpf im Ärmel zu haben, als seine Wahl auf keinen Geringeren als Thomas Webel fiel. Vor 15 Jahren regierte er als Prinz das Volk am Gauseberg und neben dem Vornamen hatte er auch noch den Wohnort Klein Ammensleben mit dem neuen Prinzen gemein. Es gab wohl nur einen im Saal, der etwas gegen eine Zepterübergabe dieser Art gehabt hätte. Lauthals verkündete Hausmeister Ingo (Schröder) in der Bütt sein Unverständnis darüber, dass ein Prinz den Narrenstab vom Verkehrsminister erhalten sollte. Doch letztlich kam es auch nicht so, denn Thomas Webel - inzwischen auch als Landesverkehrsminster bekannt - lag mit Fieber im Bett und musste das närrische Treiben absagen. "Es ist übrigens das erste Mal, seitdem er bei uns mitmischt, dass er eine Prunksitzung verpasst", erklärte der GKV-Präsident.

Doch glücklicherweise gibt es in Gutenswegen noch einige, bei denen das Karnevalsvirus stärker ist als das Grippevirus. Und so wurde Franz Baumgarten als Ehrenpräsident der Gauseberger Jecken, wie er selbst sagte, mal eben zum Plan C. "Es kann ja auch im Karneval immer mal etwas passieren", erklärte er, bevor er das Zepter an Prinz Thomas II., Ritter vom Hypothekenviertel, übergab. Endlich konnte der Prinz - beobachtet von ihrer Lieblichkeit Martina I. (Bethge) und den Fünkchen Jana Bednarz und Annemarie Leon - seine Antrittsrede vor dem närrischen Volk halten. Von seinem Thron, der dank fleißiger Baumeister auch wieder etwas veredelt worden war, hatte das Prinzenpaar neben dem Elferrat anschließend den besten Blick auf das närrische Treiben auf und vor der Bühne.

Nicht fehlen durfte dabei die Garde in ihren rot-weißen Uniformen. Zackig bewegten sich die Mädchen zur Musik und ihr neuer Major Ralf Witlatschil stand ihnen in nichts nach. Er war erst vor kurzer Zeit in die Fußstapfen von Daniel Thräne getreten, der aus persönlichen Gründen aufgehört hatte. Dennoch ist Ralf Witlatschil kein Unbekannter im Gutensweger Karneval. Seit Jahren hat er sich in verschiedenen Tanzgruppen präsentiert und so war er auch diesmal nicht nur mit den Gardemädchen, sondern auch mit dem Männerballett in Aktion.

Und auch die anderen bekannten Tanzgruppen wie die Trullas oft Dance, die als Leichtmatrosen in Erscheinung traten, oder die Gauseberger Chaosgänse, die sich mal kurzerhand in die "Abartigen Acht" umbenannten, ließen sich ihren großen Auftritt nicht nehmen. Wochenlang hatten sie an den Choreografien gefeilt, wobei die Trullas auch noch den Ausfall einer "Tanzschwester" verschmerzen mussten. Prinzessin Martina gehört seit Jahren zu ihnen, aber in dieser Karnevalssession hat sie wichtigere Aufgaben als Tanzen.

Was die einen tänzerisch draufhaben, machen andere in der Bütt oder in Sketchen weg. So machte sich Dr. Konrad (Theuerkauf) Gedanken, was wohl gewesen wäre, wenn sein Namensvetter Konrad Röntgen statt Röntgen Vogel geheißen hätte. Der Engel Michaela Peters hatte vor der eigenen Haustür riesige Löcher in der Straße entdeckt. Jessica Baumgart und Jessica Zeitz betrieben als tüddelige Mütterchen ein wenig Gehirnjogging und Hausmeister Ingo (Schröder) hatte wieder einiges am Vereinsheim und an den Narren zu meckern. Wer da nicht lachen musste, war selber schuld.

Das Galaprogramm ist zu Ende, aber im Vereinsheim der Gauseberger Narrren wird in den nächsten Tagen noch lange Licht brennen. Schließlich hat die närrische Session gerade erst begonnen.