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Erstes Treffen einer Bürgerinitiative im Rathaus / Anwohner suchen den Kontakt zum Kreis und zum Land Irxleber formieren sich für Bau der Ortsumgehung

18.09.2013, 21:09

Irxleben l Chancen für eine Irxleber Ortsumgehung und deren möglicher Verlauf waren Thema eines Treffens betroffener Bürger mit Experten aus der Gemeinde. Der Irxleber Gemeinderat Matthias Schwenke (CDU) hatte das Treffen organisiert.

Nach den Massenstaus in den Sommermonaten und dem zunehmenden Schwerlastverkehr in den Morgenstunden auf der Bundesstraße B1 reicht es einigen Irxleber Bürgern. Ein gutes Dutzend Irxleber hat eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen.

Land erwägt bisher eine südliche Ortsumfahrung

Auf einem von Gemeinderat Matthias Schwenke (CDU) - er ist auch Vorsitzender des für Verkehr zuständigen Wirtschaftsausschusses Hohe Börde - moderierten Treffen im Irxleber Rathaus besprachen die Irxleber mit Gemeindebürgermeisterin Steffi Trittel, Bauamtsleiter Rüdiger Schmidt und dem Raumplaner Nils Funke die Lage.

Funke erläuterte den Bürgern die bisherige Geschichte und den aktuellen Stand der Irxleber Ortsumgehung. Danach hat das Land seine Empfehlungen für den Bundesverkehrswegeplan 2015 bis 2020 noch nicht beschlossen. Nils Funke zufolge ist eine Aufnahme der Irxleber Umfahrung geplant - aber nicht als vordringliches Vorhaben.

"Wir wollen rechtzeitig das Land für unser Begehren einer Ortsumfahrung sensibilisieren. Es wird ein langer Weg, aber wir wollen damit anfangen." - Matthias Schwenke, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses Hohe Börde

Vorgesehen von Landesseite ist Funke zufolge bisher eine südliche Ortsumfahrung, durch den Wildpark und seine angrenzenden Wohngebiete und im weiteren Verlauf durch das Landschaftsgebiet. Diese Variante lehnt die Bürgerinitiative kategorisch ab, erklärte Matthias Schwenke nach dem Treffen: "Damit bringen noch mehr Anwohner auf die Barrikaden als bisher."

Bürger sind für einen nördlichen Trassenverlauf

Das will die Bürgerinitiative dem Land gegenüber auch verdeutlichen. Ein Brief an Landesverkehrsminister Thomas Webel soll aufgesetzt werden. Vertreter des Landkreises und der für Bundesstraßen zuständige Landesbehörde sollen für das nächste Treffen der Bürgerinitiative eingeladen werden.

Alternativ zur Südumfahrung stellte Nils Funke zwei weitere Nord-Varianten vor.

Eine Variante sieht den Ausbau der Gewerbestraße im Gewerbegebiet vor, die im weiteren Verlauf die Hohenwarsleber Chaussee (Landesstraße 47) kreuzt, hinter dem Grundstück Boeker in Richtung Westen weiter bis zur jetzigen B1 verläuft. Zwei Verkehrskreisel - an der HEM-Tankstelle - und an der Ampelkreuzung Gewerbstraße/B1 - hat die Bürgerinitiative für diese Variante vorgeschlagen.

Eine dritte Trassen-Alternative könnte vom Kreuzberg aus in Richtung Autobahn, dort parallel zur A2 unter der auszubauenden Autobahnbrücke hindurch verlaufen und wie die zweite Variante an die jetzige B1 angebunden werden. "Letztere Variante ist aber die teuerste", erklärte Schwenke.

Die Chancen für einen baldigen Bau der Irxleber Ortsumgehung schätzte Planer Funke als gegenwärtig gering ein. "Das ist allen klar. Dennoch wollen wir rechtzeitig das Land für unser Begehren einer Ortsumfahrung sensibilisieren. Es wird ein langer Weg, aber wir wollen damit anfangen", betonte Schwenke.

Forderung nach Einhaltung der Betriebszeiten im Steinbruch

Schneller soll es mit der Unterbindung des erhöhten Schwerlastverkehrs auf der B1 in den Morgenstunden gehen. "Bereits morgen um dreiviertel sechs donnern voll beladene Laster aus dem Mammendorfer Steinbruch durch Irxleben", berichtete Schwenke, "das kann ich aus eigener Beobachtung bestätigen. Aber die Betriebszeit des Mammendorfer Hartgesteinswerks beginnt offiziell erst um 6 Uhr. Das hat das Bauamt bestätigt. Deshalb wollen wir die Aufsichtsbehörden einschalten und eine Einhaltung der Betriebszeiten durchsetzen", unterstrich Matthias Schwenke.

Außerdem soll sich die Gemeindeverwaltung für ein Nachtfahrverbot sowie ein Tempo-30-Limit für Lkw stark machen.