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Bis 2020 soll jede Ortschaft in der Niederen Börde über schnelles Internet verfügen Bürger können ihren Bedarf melden

Von Vivian Hömke 20.05.2015, 03:21

Laut Breitbandatlas verfügen unter zehn Prozent der Haushalte in der Niederen Börde über schnelles Internet. Damit das Land weiß, welche Förderung für den Breitbandausbau im ländlichen Raum nötig ist, muss die Gemeinde den Bedarf nachweisen. Dafür sind die Bürger gefragt.

NiedereBörde l Bis zum Jahr 2020 will das Land Sachsen-Anhalt flächendeckend eine Daten-Übertragungsgeschwindigkeit im Internet von mindestens 50 Megabit pro Sekunde erzielen, auch im ländlichen Raum. In der Niederen Börde ist Gersdorf bisher die einzige Ortschaft, in der Internetnutzer mit einer solch hohen Geschwindigkeit im World Wide Web surfen können. Die Firma MDDSL hatte das Gebiet im vergangenen Jahr auf eigene Kosten erschlossen, nachdem genügend Gersdorfer nach einer Umfrage Bedarf angemeldet hatten. Insgesamt jedoch verfügen laut dem sogenannten Breitbandatlas unter zehn Prozent der Haushalte in der Einheitsgemeinde über schnelles Internet.

Das soll sich ändern. "Die Erschließung des ländlichen Raumes und von gewerblich genutzten Gebäuden in Städten stehen im Fokus einer öffentlichen Förderung aus Mitteln der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds ELER und EFRE", heißt es auf einem Informationsblatt zum Breitbandatlas Sachsen-Anhalt.

"Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen ist der Zugang zum schnellen Internet ein bedeutender Standortfaktor geworden."

Informationsblatt zum Breitbandatlas Sachsen-Anhalt

Damit die Verantwortlichen wissen, welche Förderung in den einzelnen Gebieten nötig ist, müssen die Gemeinden den jeweiligen Bedarf nachweisen, erläutert Reinhard Schimka, Bauamtsleiter in der Niederen Börde, im Volksstimme-Gespräch. "Grundlage für eine Erschließung ist der Nachweis der entsprechenden Bedarfe von mindestens 50 Megabit pro Sekunde im Download der im Gemeindegebiet angesiedelten Unternehmen, Gewerbetreibenden, öffentlichen Einrichtungen und Einwohner", heißt es dazu auf dem Informationsblatt. Und dazu ist die Mithilfe der Bürger gefragt. Im Internet auf der Seite www.breitband.sachsen-anhalt.de kann jeder seinen Highspeed-Bedarf mitteilen. Das Erfassungsformular ist über den Button "Bedarfsmeldung abgeben" zu finden.

Gefragt ist vor allem der Bedarf von Gewerbetreibenden. "Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen ist der Zugang zum schnellen Internet ein bedeutender Standortfaktor geworden. Um den Breitbandausbau in den Städten und Gemeinden Sachsen-Anhalts effektiv vorantreiben zu können, werden möglichst genaue Daten zum aktuellen und künftigen Breitbandbedarf benötigt", heißt es in der Broschüre. Laut Reinhard Schimka können die potenziellen Erschließungsträger mit einer Förderung in Höhe von bis zu 80 oder 90 Prozent rechnen.

Auf www.breitband.sachsen-anhalt.de ist auch eine interaktive Karte zu finden, die veranschaulicht, welche Techniken und Bandbreiten für die Datenübertragung in den einzelnen Gemeinden und Städten des Landes zur Verfügung stehen. Der Breitbandatlas wird im Auftrag der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt betrieben.

Am kommenden Donnerstag, informiert Reinhard Schimka, will sich eine Arbeitsgruppe des Landkreises Börde zum Thema Breitbandausbau beraten. Auch der Bauamtsleiter werde daran teilnehmen.

Fragen beantwortet die Staatskanzlei, Referat Verb. der Breitbandversorgung. Ansprechpartnerin ist Sandra Beichert, Tel.: 0391/5676534, E-Mail: Sandra.Beichert@stk.sachsen-anhalt.de