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Holger Uhlig stellt Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zur kostengünstigeren Beleuchtung vor Dimmlicht wäre am effizientesten

Von Andreas Satzke 04.06.2015, 01:22

Die Gemeinde Barleben hat verschiedene Optionen effizienterer Beleuchtung prüfen lassen. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie: Die kostengünstigste Lösung seien Dimmlichter für die Straßen und LED für Gebäude.

Barleben l Einige Straßenlaternen in der Gemeinde Barleben verfügen bereits über LED-Leuchten. Um auch für die weitere Beleuchtung auf den Straßen und in kommunalen Gebäuden eine kostengünstigere Alternative zu finden, wurde die Agentur für Technologietransfer und Innovationsförderung GmbH Anhalt (ATI) aus Magdeburg mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt.

Ziel der Studie war es zum einen, die gesamte Beleuchtung in der Gemeinde zu erfassen und zum anderen, die kostengünstigste sowie effizienteste Alternative zu präsentieren.

Beleuchtung passt sich an

Am Dienstagabend präsentierte Diplomingenieur Holger Uhlig von der ATI die Ergebnisse der Studie. Sein Lösungsvorschlag ist das Konzept einer Zerbster Firma, die vorschlägt, Dimmlichter einzubauen. Damit ließe sich bereits nach fünf Jahren ein direkter Gewinn erzielen, sagte Uhlig.

Der Vorteil der Dimmlichter liege darin, dass sich die Intensität der Beleuchtung dem jeweiligen Tageslicht anpassen könne, die Lampen also automatisch gedimmt und somit Kosten sparen würden. Auch würden dadurch beim Energiesparen hohe Werte erreicht werden. In Magdeburg seien solche Dimmleuchten bereits installiert worden. Vertreter der Stadt haben laut Uhlig von sehr positiven Erfahrungen damit berichtet.

Um die nötige Beleuchtung in der Gemeinde Barleben zu erfassen, wurde jede Lichtquelle in kommunalen Gebäuden sowie an Straßen erfasst. Diese wurden dann in drei Machbarkeits- und Prioritätsgrade (MP) unterteilt.

MP1 steht dabei für Beleuchtung, die sofort erneuert werden kann, MP2 beschreibt Beleuchtung, die mittelfristig ersetzt werden könnte. MP3 wiederum steht für Beleuchtung, bei der nicht weiter eingespart werden kann. Ein Beispiel dafür seien Lagerräume oder Umkleiden, da in diesen Räumen das Licht nicht lange genug brenne, um Einsparungen zu erzielen.

Zunächst sollten die Lichtpunkte erneuert werden, die unter die Kategorie MP1 fallen, sagte Uhlig. Ab dem fünften Jahr seien dann Gewinne zu erwarten, berichtete er weiter. Damit könne sich dann um die Lichtquellen der Kategorie MP2 gekümmert werden.

Die Voraussetzungen in Barleben für die Studie seien gut gewesen. "Bereits seit über zehn Jahren beschäftigt sich die Gemeinde mit moderner Lichttechnik", erläuterte Uhlig. "Und auch ein eigener Energiemanager innerhalb einer Gemeinde ist keine Selbstverständlichkeit." Der Diplomingenieur schlägt vor, für die Straßenbeleuchtung in der Einheitsgemeinde auf Dimmlichter zu setzen. Die Gewinne daraus könnten wiederum umgesetzt werden, um in kommunalen Gebäuden nach und nach LED-Beleuchtung zu installieren, erklärte er.

Die Beleuchtung ausschließlich auf LED umzurüsten halte Uhlig nicht für sinnvoll. Die Kosten würden zwar in den nächsten Jahren weiter sinken und die Effizienz steigen, aber für eine derzeitige Umsetzung wäre das Konzept gedimmter Leuchten das bessere. "Man muss den idealen Zeitpunkt abpassen, wann man in LED-Leuchten investiert", stimmte Sven Fricke vom Unternehmerbüro Barleben ihm zu. "Auch weil bei der LED-Technik in den nächsten Jahren mit Preisverfall zu rechnen ist." Es wurde noch einmal ausdrücklich darauf verwiesen, dass die Umsetzung ohne Kreditmittel umsetzbar sein sollte.

800000 Euro Einsparung

Auch auf die Möglichkeit eines sogenannten Contracting-Konzepts ging Uhlig ein. Dabei schließt die Gemeinde einen Vertrag, beispielsweise mit einer externen Firma, die den Bau beziehungsweise Umbau veranlassen würde. Als Gegenleistung dafür bekommt der Vertragspartner dann einen Teil der eingesparten Energiekosten zurück.

Zum Abschluss verglich Uhlig die Variante Dimmlicht mit der Contracting-Variante. Bei letzterer ergebe sich nach zehn Jahren ein "theoretischer Überschuss" von 283724 Euro, bei der Variante mit Dimmlichtern wiederum eine Einsparung von 801428 Euro, also über 500000 Euro mehr. In Barleben, Ebendorf und Meitzendorf gibt es nach aktuellem Stand insgesamt 1621 Straßenlaternen. Dies ist laut Uhlig eine sehr gute Versorgung, gerechnet auf die Einwohnerzahlen der Einheitsgemeinde.