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Autobiographisches und Geschichten aus der Fantasie Katharina Gumz sucht Kontakt zu anderen, die gern schreiben

Von Marita Bullmann 22.05.2010, 07:18

Bodendorf. Katharina Gumz sitzt gern an ihrem Computer. Hier ist sie mit sich im Reinen. Was sie beschäftigt, das schreibt sie auf. "Wenn ich innerlich so voll bin, dann schreibe ich mich frei", sagt die 62-Jährige, die Jahrzehnte als Krankenschwester gearbeitet hat. Auch als Sprechstundenhilfe und im Seniorenheim war Katharina Gumz tätig. Die Arbeit hat ihr Freude gemacht. Freude hatte sie aber auch an einer ABM, in der sie in der Kirchgemeinde Geschichtliches aus Bodendorf, Altenhausen und teilweise auch Ivenrode erfasst hat. Sie hat mit den älteren Einwohnern gesprochen, ist zu ihnen nach Hause gegangen und hat dann zu Papier gebracht, was sie ihr aus weit zurückliegenden Zeiten erzählt haben. Dabei hat sie wieder gemerkt, wieviel Spaß ihr das Schreiben macht.

Ein bisschen geschrieben hat sie eigentlich schon immer, denkt Katharina Gumz zurück. Bei einer Lesung – noch zu DDR-Zeiten – hatte sie Martin Selber kennengelernt. Er hatte ihr einige Grundzüge für das Schreiben vermittelt, hatte sie ermuntert, weiterzumachen. Katharina Gumz hat den Börde-Schriftsteller öfter angerufen und sogar besucht. Seine Hinweise zu ihren Geschichten hat sie gewissenschaft umgesetzt.

Dann habe es erst mal eine längere Pause gegeben, und sie sei gar nicht zum Schreiben gekommen, erzählt die Bodendorferin. Doch als sie vor einem Jahr Rentnerin wurde, kam sie wieder auf ihr altes Hobby zurück, sie musste sich ins Rentnerleben reinfinden, und das Schreiben half ihr dabei.

Ihre Enkel, die auch am Wochenende oft zu ihr kommen, wollen immer wieder Geschichten hören. So ist die Erzählung "Christelchen und ihre Freundin" entstanden. Im Mittelpunkt der Erzählung steht eine Familie in ländlicher Gegend in den 1950er Jahren. Diese Geschichte trägt teilweise autobiographische Züge. Aber sie hat auch ihre Fantasie walten lassen. An Kinder ab 12 Jahre richtet sich auch die Erzählung "Krieg ist Mist", die kurz nach Kriegsende spielt.

Daneben entstehen Erzählungen, die sich eher an Erwachsene richten, sagt die 62-Jährige. Manchmal sind es auch nur niedergeschriebene Gedanken zu einem Thema, das sie bewegt. Sie möchte gern mit anderen ins Gespräch kommen, die ebenfalls gern schreiben, möchte auch von anderen etwas lesen, um so zu einem Gedankenaustausch zu kommen.