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Wasserwehr im Einsatz Nuthe tritt bei Kämeritz erneut übers Ufer

17.12.2010, 04:27

Kämeritz/Zerbst (dap). Nicht nur der Winterdienst ist in diesen Tagen abzusichern. Den hohen Flusspegeln gilt gleichermaßen das Augenmerk. So sind die ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Wasserwehr der Stadt Zerbst derzeit ständig im Einsatz. Regelmäßig führen sie Kontrollen durch. Neben dem Leiter der Wasserwehr, Hans Wink, und seinem Stellvertreter Peter Strauß sind da die Ortsbürgermeister der elbanliegenden Ortschaften, vor allem von Walternienburg und Hohenlepte, unterwegs. Dabei beschäftigt sie momentan weniger der hohe Pegel der Elbe. Vielmehr Sorgen bereitet ihnen die Nuthe.

Wie schon nach den anhaltend starken Niederschlägen im September ist die Nuthe bei Kämeritz erneut übers Ufer getreten und hat große Flächen überschwemmt. Bis an die Wohngrundstücke reichen die flachen Seen. Besonders betroffen war am Sonntag wieder Familie Hellmuth. Die selbstgebaute Spundwand bot da keinen Schutz mehr vor den plötzlich über den sonst so schmalen Graben hereinbrechenden Fluten. So war dort ein weiteres Mal in dieser zweiten Jahreshälfte die Hilfe der Wasserwehr gefordert. Dabei wurde die Ortsfeuerwehr Hohenlepte ebenfalls mit alarmiert. Die Kameraden halfen beim Verladen und Verbau der Sandsäcke. Den Vorspann sicherte der Bauhofmitarbeiter Henry Lüdecke – zugleich Ortswehrleiter von Gödnitz – ab.

Rückblickend auf den mehrstündigen Einsatz berichtete Hans Wink, dass es Schwierigkeit bei der Organisation der Wasserwehr gibt, vor allem, was die Erreichbarkeit der zuständigen Stellen angeht. Die Probleme sind bekannt und sollen auf der nächsten Dienstberatung thematisiert werden.

Eine Lösung müsste nach Ansicht von Hans Wink ebenfalls für das Grundstück von Familie Hellmuth gefunden werden. Denn die erwähnte Spundwand reicht zum Schutz vor den Wassermassen nicht aus. Noch besser wäre natürlich, wenn es erst gar nicht zu den Überflutungen kommen würde.

Schon seit Jahren kritisieren Anlieger die mangelhafte Unterhaltung der Nuthe. Die Folge seien ein dauerhaft hoher Wasserstand und vernässte Flächen. Der zuständige Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft hält dem stets entgegen, dass die Nuthe normale Hochwasser abführen kann. Sprich, an der Unterhaltung des Flusses müsse nichts geändert werden.