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Arbeitsbesprechung über kommende Projekte zur Umsetzung des Denkmalrahmenplanes Lautes Nachdenken über die Zukunft des Schloßgartens

Von Judith Kadow 17.12.2010, 04:27

Mit der Zustimmung zum Denkmalrahmenplan für den Schloßgarten legten die Zerbster Stadträte im Jahr 2008 fest, dass der Schloßgarten in einen historisch belegbaren Zustand rückversetzt wird. Dazu gehört auch die Verlegung des Verbindungsweges vom Katharinenweg zur Stadthalle, der dann ein paar Meter in Richtung Schlossruine rückt und den direkten Blick auf das Katharina-Denkmal freigeben wird.

Zerbst. Zuerst hieß es ein bisschen klettern, ein bisschen frieren. Bauausschussvorsitzender Helmut Seidler hatte Grünflächenamtssachbearbeiterin Ute Schilling, Landschaftsplaner Uwe Merz und Torsten Handrich von der Elektrofirma Handrich und Sens im Schloßgarten versammelt, um im einem offenen Gedankenaustausch über die nächsten Schritte der Umgestaltung des Schloßgartens in einen historisch belegten Zustand zu sprechen. Dabei geht es in diesem Fall konkret über die Verlegung des Verbindungsweges vom Katharinaweg zum Katharina-Denkmal.

Details über Wegbau

"Der dort seit Jahren vorhandene Weg ist auf Luftaufnahmen von 1945 nicht zu sehen, aber von 1953", erklärt Ute Schilling. In Umsetzung des Denkmalrahmenplanes soll dieser Weg nun um einige Meter in Richtung Schloss verlegt werden und wird dann den dirketen Blick auf das Katharina-Denkmal freigeben.

Doch an dieser Verlegung hängen einige Details, die geklärt werden müssen. Eine Frage ist, wohin mit den bisher auf der linken Wegseite stehenden Schaltkästen, die in erster Linie für das Heimatfest gebraucht werden? Um diese Fragen zu klären, lud Seidler Torsten Handrich hinzu. Die Anwesenden waren sich schnell einig, dass die vorhandenen Schaltkästen, die auf der Böschung rechts des Weges stehen, dort bleiben sollten, aber eine geringfügige Versetzung durchaus möglich und wünschenswert ist. Die Kästen links des Weges hingegen, könnten, so die Einschätzung von Handrich, nicht "großartig verschoben werden". Mehr dazu könne er erst sagen, wenn die genauen Standorte feststehen. Die Umsetzung der Laternen hingegen stellt wohl kein Problem dar. Auch die Aufstellung von drei Sitzbänken ist in einem bereits vorhandenen Entwurf von Uwe Merz enthalten.

Doch wie soll dieser Verbindungsweg gebaut werden? "Ich muss mit den Fahrzeugen vom Bauhof darauf fahren können", betonte Ute Schilling. Stellt sich die Frage der Ausbauqualität. "Es stehen später keine Bäume mehr an diesem Weg. Daher wird er eine Hauptzufahrt für Schausteller des Heimatfestes sein", gibt Uwe Merz zu bedenken. Zumal die Fahrzeuge nicht mehr zwischen den Bäumen des Katharinenweges hindurch fahren sollen. Daher sei ein guter Ausbau sinnvoll. "Einen Ausbau für Schwerlast kriegen wir finanziell nicht gedeckelt", gab Kerstin Gudella, Bau- und Grünflächenamtsleiterin in der Runde zu bedenken. Die Anwesenden waren sich aber auch einige, dass solch ein robuster Ausbau nicht notwendig ist. "Eine 30 Zentimeter dicke Tragschicht reicht für den Normalbetrieb", regte Ute Schilling an. Überdeckt mit einer sandgeschlemmten Decke sollte dies kein Problem für die Befahrbarkeit darstellen.

Genehmigung nötig

Jene detaillierten Vorüberlegungen sind deshalb notwendig, da jede Maßnahme im Schloßgarten eine denkmalrechtliche Genehmigung erfordert, die das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Halle prüft und erteilt.

"Es ist einiges schon hier gemacht worden, aber wir müssen den Gartenbereich zwischen Marstall, Teehäuschen, Verbindungsweg und Stadthalle weiter entwickeln", betont Seidler. Schließlich sei es unumgänglich, die Umgebung dem Katharina-Denkmal anzupassen. Dies beinhaltet langfristig auch die Orangerie, aber auch die Tribüne oder das Teehäuschen, nennt Seidler einige Beispiele. "Mit der Ausbesserung von dessen Dach ist dort ja schonmal ein Schritt in die richtige Richtung gemacht worden", fügt der Ausschussvorsitzende hinzu.

Die Runde war dazu gedacht, offen über Ideen zu reden, laut über sie nachzudenken. So auch über die an den Verbindungsweg zukünftig angrenzende Böschung. Den größten Gefallen fand der Vorschlag, das Mauerwerk des Westflügels etwa 50 Zentimeter sichtbar zu lassen. Die Böschung schließt sich unbepflanzt daran an. Die ganze Mauer zu zeigen, sei nicht machbar. "Wegen der Sturztiefe von über einem Meter müssten wir oben ein Geländer anbringen. Auch die Kosten für die Freilegung und Instandhaltung wären enorm", gab Merz zu beachten.

Während der nächsten Sitzung des Bauausschusses am 4. Januar wird Helmut Seidler den Inhalt der Gesprächsrunde den Ausschussmitgliedern ausführlich mitteilen.