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Vom LPG-Klubhaus zur hochverschuldeten Immobilie, die niemand mehr will

21.03.2014, 01:20

Die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (P) "Völkerfreundschaft" errichtete 1978 mitten in Lindau ein Clubhaus. Hier feierten die Landwirte alljährlich Feste, trafen sich zu Versammlungen. Im großzügigen und für damalige Verhältnisse hervorragend ausgestatteten Gebäude war eine Gastwirtschaft eingerichtet, es gab ein kleineres "Jagdzimmer" für Versammlungen sowie einen großen Saal. Auch der Lindauer Karnevalclub "Grün-Gold" hatte hier seine Prunksitzungen. Das Haus wurde vom Gastronom Klaus Karle bewirtschaftet.

Der Wende und der Auflösung der LPG folgte der Verkauf. Die Immobilie sowie das nebenstehende Wohnhaus wurde an den Unternehmer Bernd R. Oberst verkauft, der hier gehobene Gastronomie etablieren wollte. Dies fand keine ausreichende Resonanz. Zugleich wurde der Saal zum "schwarzen Loch", wie die Lindauer das Gebäude seither bezeichnen. Alle Fenster wurden geschwärzt und verhängt, es drang kein Lichtstrahl mehr in den Saal.

Der Inhaber verließ Anfang der 1990er Jahre die Gegend und blieb unauffindbar. Die Immobilie wurde verpachtet, die "Disco-Ära" mit ihren allwöchentlichen Beschwerlichkeiten begann. Auch diese Nutzung scheiterte. Noch in den 1990er Jahren gingen im Voyage die Lichter aus - bis heute. Mittlerweile ist das Saal-Dach undicht, es soll einen Wasserschaden durch Rohrbruch gegeben haben. Auch das nebenstehende Wohnhaus verfällt zusehends.

Seit dem Verschwinden des Besitzers wachsen die Lasten des Grundstücks. Neben kommunalen Steuern und Abgaben lasten auch offene Forderungen aus früheren Investitionen auf dem Grundstück.