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Ukulele ergänzt die Liste an Instrumenten, die an der Musikschule "Fasch" unterrichtet werden Mit vier Saiten auf Beatles Spuren wandeln

Von Daniela Apel 17.07.2014, 03:18

Über 20 Instrumente werden an der Zerbster Musikschule "Johann Friedrich Fasch" unterrichtet. Neu im Angebot ist die Ukulele, die vielseitiger einsetzbar ist, als wohl von den meisten vermutet.

Zerbst l "Mit der Ukulele lässt sich unglaublich viel machen." Rasch gerät Rainer Gräßler ins Schwärmen. Das viersaitige Zupfinstrument hat es ihm spürbar angetan. Begeistert erzählt der Leiter der Musikschule "Fasch" von dem neuen Unterrichtsangebot. Der Anstoß kam sozusagen von einem Hawaii-aner. "Ich besitze schon viele Jahre eine Ukulele", gesteht Gräßler, dass er sich allerdings nie richtig mit dem Instrument befasste - bis er auf Jake Shimabukuro stieß, der das Ukulelespiel virtuos beherrscht. Selbst Rocksongs von Queen oder AC/DC interpretiert der talentierte 37-Jährige eindrucksvoll.

"Bei uns ist die Ukulele eher ein Gag- und Partyinstrument, in England hingegen ein wichtiges Volksinstrument", weiß Gräßler. Das spiegelte sich sogar bei den wohl bekanntesten Pilzköpfen der Welt wider: den Beatles. Nicht nur, dass alle vier Liverpooler die Ukulele beherrschten, "George Harrison hatte stets mehrere Ukulelen dabei", berichtet Gräßler zugleich von den eigens für Ukulele komponierten Stücken wie "Something".

Neben seiner vielseitigen Einsetzbarkeit besticht das Zupfinstrument durch seine Handlichkeit. "Man kann es problemlos überall hin mitnehmen", sagt Gräßler. Auch sei eine Ukulele recht günstig zu erwerben in Vergleich zu anderen Musikinstrumenten wie beispielsweise eine Klarinette oder ein Saxophon. "Und es eignet sich gut als Einstiegsinstrument", verweist er auf die einfacheren Griffe. Obwohl diese durchaus knifflig sein können, wie Julia Löhn erklärt. Der Barré-Griff fällt der zwölfjährigen Gymnasiastin noch schwer. Einmal wöchentlich nimmt sie bei Rainer Gräßler Ukulele-Unterricht. "Ich wollte ein Instrument lernen, mit dem ich mich beim Singen begleiten kann und das nicht so schwierig ist", schildert die Nachwuchssängerin. Sie probierte Keyboard aus. "Das hat mir aber nicht so Spaß gemacht", erzählt Julia, wie sie schließlich auf die Ukulele stieß. "Das ist wie eine kleine Gitarre", erklärt das blonde Mädchen. Verschiedene Kinder- und Volkslieder hat Julia bereits darauf gespielt, aber auch Bob Dylans "Blowing in the Wind" gehört zum abwechslungsreichen Übungsrepertoire.

Jeder, der mag, kann gern einmal reinschnuppern und austesten, ob das von Hawaii nach Europa hinübergeschwappte Zupfinstrument etwas für ihn ist. Daneben erzählt Rainer Gräßler von der Idee, die Ukulele ähnlich dem Percussionunterricht im Rahmen des Klassenmusizierens anzubieten.