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Jugend- oder Glaubensfeier Hunderte Magdeburger sagen der Kindheit ade

Ob Jugendweihe oder Jugendfeier, ob Erstkommunion oder Konfirmation, auf
Hunderte Jugendliche wartet dieser Tage der symbolische Schritt ins
Erwachsenenalter. Die Ersten sind ihn bereits gegangen.

Von Karolin Aertel 05.05.2014, 03:34

Magdeburg l Die Tür zur Kindheit falle nun langsam und lautlos ins Schloss - doch verriegelt sei sie auch in Zukunft nicht. Mit diesen Worten verdeutlichte Kabarettistin Vera Feldmann am Sonnabend den Jugendfeierlingen ihren Abschied von der Kindheit.

In drei Durchgängen haben knapp 150 Jungen und Mädchen an der Jugendfeier teilgenommen. "Bis Ende Juni werden es etwa 1100 Teilnehmer sein, von denen etwa 75 Prozent aus der Landeshauptstadt stammen", erklärt Hans-Jörg Beyerling, Kopf des ausrichtenden Vereins "Junge Humanisten Magdeburg".

Die Terminlage entscheidet über Teilnehmerzahlen

Die in ihren Abläufen etwas traditioneller angelegte Jugendweihe werde in diesem Jahr 400 junge Magdeburger symbolisch ins Erwachsenenalter begleiten. Das seien beinah doppelt so viele wie im Vorjahr, erklärt Rebekka Hartmann, Geschäftsführerin der Interessenvereinigung Jugendweihe e.V.. Dies liege zum einen am Programm, das zeitgemäß etwas aufgepeppt worden sei, und zum anderen an den besser gelegenen Terminen.

Da seit einigen Jahren beide Vereine ihre Veranstaltungen in der Johanniskirche durchführen, müsse man sich bei der Terminvergabe abwechseln. Und in diesem Jahr liegen die Jugendweihetermine besser, erklärt sie. So werden an den kommenden vier Sonnabenden in insgesamt elf Veranstaltungen die Weihen zelebriert. Die Jugendfeiern finden dagegen erst wieder im Juni in Magdeburg statt.

Symbolik: Eintrag ins Goldene Buch oder Schritt nach vorn

Je nachdem, wie hoch der Grad traditioneller Elemente sein soll, entscheiden Familien sich für Jugendfeier oder -weihe. Die Jugendfeier, deren Rahmen in diesem Jahr Dirk Michaelis, Lena und Laurin Beyerling, Tänzerinnen des Steps-Dance-Centers, Moderator Frank Hengstmann und Festrednerin Vera Feldmann bilden, hält weniger an althergebrachten Zeremonien fest. Höhepunkt ist hier der Eintrag ins Goldene Buch, der symbolisch dafür steht, das Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Der Jugendweihe wohnt dagegen ein etwas höherer Grad an traditionellem Ritus inne. "Einzug und Auszug der Jugendlichen und der Schritt nach vorn, der symbolisch den Schritt ins Erwachsenenleben darstellt, sind traditionelle Elemente, die wir einfach beibehalten wollen", erklärt Rebekka Hartmann. Im Großen und Ganzen ähnelt sich das Programm jedoch. Mit den Crazy Girls steht auch bei der Jugendweihe eine Tanzgruppe auf der Bühne. Rock-Pop-Musikschüler zeichnen für den Gesang verantwortlich. Festreden werden von Katrin Budde bzw. Burkhard Lischka (beide SPD) gehalten.

Ob Jugendfeier oder Jugendweihe ist für die Kinder, die bereits in der vergangenen Woche ihre Erstkommunion erhielten, keine Frage. Dem nach der Taufe zweiten Schritt zur Aufnahme in die volle Gemeinschaft der katholischen Kirche wohnten bereits 17 Kinder der Pfarrei St. Johannes Bosco und 25 der Kathedralpfarrei St. Sebastian bei. Am 25. Mai folgen die Kinder der Pfarrei St. Augustinus. Im Gegensatz zu den 14-Jährigen der Jugendweihe bzw. -feier sind die Kinder hierbei meist im Alter von neun oder zehn Jahren. Im gesamten Bistum Magdeburg werden in diesem Jahr rund 350 Mädchen und Jungen ihre Erstkommunion feiern und damit auch zum ersten Mal am Abendmahl teilnehmen.

Wie viele Konfirmanden es in diesem Jahr in Magdeburg gibt, ist dem evangelischen Kirchenkreis bisher nicht bekannt; es gebe noch keine Rückmeldung aus den Gemeinden, hieß es. Innerhalb der gesamten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland bekennen sich rund 4000 Jugendliche mit ihrer Konfirmation zum christlichen Glauben. Im Vorjahr waren es noch rund 4200.