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City-Tunnel Magdeburg SWM setzen die Kanalbohrer an

Für rund 12 Millionen Euro lassen die SWM zurzeit von Spezialfirmen mehrere Hundert Meter Kanalrohre verlegen. Bis 2015 soll damit Baufreiheit für die neuen Eisenbahnbrücken und den Innenstadt-Tunnel geschaffen werden.

Von Peter Ließmann 04.06.2014, 03:13

Magdeburg l Es ist Magdeburgs größte Innenstadtbaustelle seit langem, auch wenn das auf den ersten Blick nicht gleich zu erkennen ist - und bis zum Sommer 2015 muss alles geschafft sein, denn dann will die Deutsche Bahn ihre Brücken am Hauptbahnhof auswechseln, und der Tunnel darunter soll gebaut werden.

Bis dahin müsse eine sogenannte "Baufreiheit" geschaffen werden, sagt Birgit Böhme. Die Diplomingenieurin ist Bauleiterin bei den SWM, bei ihr laufen "die Fäden" der Großbaustelle rund um den Bahnhof zusammen. "Ich kenne mich in der Ecke gut aus", sagt sie. Als das City-Carré gebaut wurde, hatte sie schon die Leitung der Bauarbeiten für die Wasser- und Abwasserleitungen.

Dass "der Job" bis 2015 erledigt ist, daran zweifelt Birgit Böhme nicht. "Es läuft alles im Zeitplan." Besondere Verzögerungen habe es bis jetzt nicht gegeben. Auch der Bombenfund im vergangenen Jahr zwischen ZOB und Ring habe den Zeitplan nicht durcheinandergebracht.

Zurzeit arbeiten die SWM gleich an mehreren Baustellen rund um den Kölner Platz. Dort werden Mischwasserkanäle im großen Stil verlegt. Ziel ist es, durch großzügig geschnittene Rohrleitungen (Durchmesser zum Teil 1,80 Meter) das Gelände zu entwässern. Dazu werden die neuen Kanalrohre unter der Erde, zum Teil in zehn Meter Tiefe, verlegt. Allerdings wird nicht geschachtet, sondern gebohrt. Erst werden von zentralen Punkten aus Tunnel gebohrt, danach werden die Kanalrohre durch diese Tunnel geschoben.

Hier wird gebohrt

Und so sieht das geplante Netz aus: Vom ZOB/Ecke Reuterallee (Bahnbrücken) wird seit gestern ein Kanal unter dem ZOB in südlicher Richtung bis zur Ringausfahrt Damaschkeplatz gebohrt. Dort werden zwei Pumpwerke gebaut, die mit diesem Kanalstück erreicht werden sollen.

Ist dieser Tunnel gebohrt, wird der Bohrer gedreht, um einen Tunnel zum Kölner Platz und dann weiter zum Willy-Brandt-Platz zu bohren. Auch dort wird eine Pumpstation installiert.

Der zweite Bohrer wird ab Juli von einem Schacht im Editharing aus in östlicher Richtung angesetzt. Er arbeitet sich unter der Stadtautobahn bis zu einem Anschluss-Schacht vor, der zwischen Ringauffahrt und den Eisenbahnbrücken (Gebäude ehemaliger Bahn-"Fahrsimulator") angelegt wurde. Von dort wird dann ein Kanaltunnel entlang der Reuterallee bis zu einem weiteren Schacht gegenüber dem Willy-Brandt-Platz gebohrt.

An diesem Schacht wurde kürzlich der Funkmast der Feuerwehr-Leitstelle erneuert und versetzt, und seit gestern werden dort auch wieder senkrechte Schächte für Betonpfeiler gebohrt - was durch lautes Quietschen deutlich zu hören ist. Von diesem Schacht aus wird dann noch ein Tunnel unter der Reuterallee zum Willy-Brandt-Platz gebohrt.

Der Bohrer im Editharing wird übrigens ebenfalls gedreht und bohrt noch einen Kanaltunnel zu den Pumpwerken am Damaschkeplatz (Ringausfahrt). Damit ist dann der Entwässerungsring rund um Hauptbahnhof und Damaschkeplatz geschlossen.

An einer weiteren Baustelle am Willy-Brandt-Platz verlegen die SWM noch Elektrokabel, und in der Brandenburger Straße werden seit gestern Gas- und Wasserleitungen erneuert.