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Sparkasse will Schadensersatz Zwei Zivilverfahren in Sachen Burmeister

Die Sanierung eines Hauses in Stendal in der Hallstraße durch die
Sparkasse soll Gegenstand eines Verfahrens vor dem Landgericht werden.
Die Sparkasse möchte Schadensersatz vom Ex-Chef.

Von Wolfgang Biermann und Bernd-Volker Brahms 15.03.2014, 01:17

Stendal l Unabhängig von strafrechtlichen Ermittlungen wird es zivilrechtlich in Sachen Ex-Sparkassenvorstand Dieter Burmeister/Kreissparkasse Stendal in Bälde zwei Prozesse am Landgericht Stendal geben. Das erfuhr die Volksstimme jetzt auf Nachfrage von der stellvertretenden Gerichtssprecherin Stefanie Hüttermann.

Demnach wird die Klage von Burmeister gegen seine fristlose Entlassung durch den Sparkassenverwaltungsrat vor der Zivilkammer 1, der sogenannten Fiskuskammer, geführt. Diese Kammer unter Vorsitz von Vizelandgerichtspräsidentin Haide Sonnenberg sei zuständig bei Klagen, in denen Ansprüche gegen Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts - hier die Sparkasse - geltend gemacht werden.

Baumaßnahmen von 2009 bis 2012 im Visier

"In diesem Verfahren wird das schriftliche Vorverfahren erst mit Terminierung beendet. Diese ist bislang nicht erfolgt", sagt die Gerichtssprecherin auf die Frage nach einem Prozesstermin. Anders im zweiten Verfahren, das bei der Zivilkammer 3 anhängig ist. Deren Zuständigkeit ergebe sich aus dem Wohnsitz des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Dieter Burmeister und dem Geschäftsverteilungsplan des Landgerichts.

Diesem Verfahren liegt laut Hüttermann eine sogenannte Feststellungsklage der Kreissparkasse gegen Burmeister zugrunde. Die Klägerin, also die Sparkasse, "begehrt die Feststellung der Schadensersatzverpflichtung wegen behaupteter Dienstpflichtverletzungen (...) im Zusammenhang mit Baumaßnahmen, welche im Zeitraum von 2009 bis 2012 durchgeführt worden sind". Nach nicht bestätigten Informationen soll es unter anderem um das Haus Nummer67 in der sogenannten Kleinen Hallstraße von Stendal gehen. Die Volksstimme berichtete am 11. März 2010 darüber, dass sich die Sparkasse nach langem Leerstand an die Sanierung des Gebäudes machen werde. Nicht zuletzt sei das kleine Eckhaus ein Aushängeschild der Sparkasse, zitierte die Volksstimme den damals für das Baumanagement verantwortlichen Mitarbeiter der Sparkasse.

Sparkasse ist noch im Besitz der Immobilie

Nach Angaben eines Insiders habe die Sanierung des alten Hauses "abenteuerlich viel Geld gekostet". Das Haus ist bis heute im Besitz der Sparkasse, dieses wird vermietet.

Neben einer Wohnung gibt es dort auch eine Geschäftsfläche, die von der Firma Glas- und Gebäudereinigung Seguin von der Sparkasse gemietet wird, wie Geschäftsführer Maik Seguin der Volksstimme bestätigte. Der Geschäftsmann ist im Übrigen der Sohn der Magdeburger Fußballlegende Wolfgang "Paule" Seguin, der in Stendal lebt.

Ferner ist im Landgericht noch eine Klageerweiterung eingegangen, die aber erst nach Zahlung eines Kostenvorschusses durch die Sparkasse dem Beklagten (Burmeister) zugestellt werde. Über diese Klageerweiterung könne sie vor dem Hintergrund der noch nicht erfolgten Zustellung an Burmeister derzeit keine weiteren Angaben machen, so die Pressesprecherin.

In dem Verfahren vor der Zivilkammer 3 ist, wie schon am 6. März in der Volksstimme zu lesen war, von der zuständigen Einzelrichterin Elisabeth Nortmann der 20. Mai als Termin zur Güteverhandlung und mündlichen Verhandlung bestimmt worden.