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Inklusion ist Pflicht - doch wer zahlt?

24.07.2014, 01:22

Unter dem Stichwort Inklusion läuft derzeit ein beispielloser Umbau des deutschen Schulsystems. Ziel ist es, Kinder mit Behinderung genauso zu fördern wie Lernschwache, Einwanderer und Hochbegabte.

Das soll durch gemeinsamen Unterricht in einem Klassenzimmer geschehen. Zur Inklusion hat sich Deutschland vor fünf Jahren verpflichtet, als die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft trat. In Sachsen-Anhalt ist seit einem Jahr der Unterricht in der Regelschule der Normalfall. Eltern können für ein Kind mit Förderbedarf allerdings auch weiterhin eine Förderschule wählen. Die Inklusionsquote liegt Angaben des Kultusministeriums mit 27 Prozent im Bundesschnitt.

Neben Vorbehalten bei Lehrern und Ängsten bei Eltern gibt es auch Streit um die Kosten. Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) fordert eine Beteiligung des Bundes. Dazu müsste das Kooperationsverbot im Grundgesetz gekippt werden.

Die Bundesregierung hat zwar gerade beschlossen, das Kooperationsverbot einzuschränken - allerdings nur, um Hochschulen unter die Arme zu greifen, nicht aber Schulen. "Der Bund darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen und die Last allein den Ländern und Kommunen überlassen", kritisiert Kultusminister Dorgerloh. (he)