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Sachsen-Anhalt stockt Fonds auf Mehr Geld für Nachbarschaftshilfe für Flüchtlinge

Viele Ehrenamtliche in Sachsen-Anhalt engagieren sich für Flüchtlinge. Ob mit Festen, Sprachangeboten oder gemeinsamem Sport. Das Land stockt seine Hilfe dafür sogar auf.

14.06.2015, 07:05

Magdeburg (dpa/cm) | Der vor drei Monaten aufgelegte Fonds des Landes Sachsen-Anhalt zur Förderung von Nachbarschaftshilfen für Flüchtlinge wird sehr gut angenommen - und sogar aufgestockt. Bislang seien 100 Anträge eingegangen, teilte das Sozialministerium auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg mit. 32 Anträge über zusammen 47 000 Euro seien schon bewilligt worden. Zur Verfügung stehen derzeit 60 000 Euro Fondsmittel. "Aufgrund des großen Interesses soll der Fonds kurzfristig um 40 000 Euro auf 100 000 Euro erhöht werden", hieß es weiter. Der sogenannte Engagement-Fonds war Mitte März aufgelegt worden.

Mit dem Geld werden Vereine, Initiativen und Einzelpersonen gefördert, die Flüchtlingen beim Deutschlernen unterstützen, Willkommens- und Begegnungsfeste ausrichten, Patenschaften übernehmen oder gemeinsame sportliche oder kulturelle Aktivitäten sowie Ausflüge organisieren. Sie können bis zu 2500 Euro erhalten. Zuständig ist eine Netzwerkstelle Willkommenskultur bei den Freiwilligenagenturen, die auch über Möglichkeiten des Engagements informiert und Interessierte zusammenbringt. Ehrenamtliche, die sich für Flüchtlinge engagieren, sollen nicht auch noch auf den Kosten sitzenbleiben.

Die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Susi Möbbeck, sagte der Deutschen Presse-Agentur, es seien Anträge aus allen Landkreisen eingegangen. Vor allem in den ländlichen Regionen zeige die niederschwellige Förderung Wirkung. "Am Anfang hatten wir mehr Anträge von etablierten Vereinen, inzwischen haben auch viele lokale Initiativen Anträge gestellt." Manche bräuchten nur 450 Euro für Materialien zu einem Sprachangebot. Andere beantragten den Höchstbetrag von 2500 Euro.

Über die Anträge entscheidet ein Vergabegremium, in dem unter anderen Migranten sitzen, Vertreter von Kommunen und der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen. "Wir haben bislang über 80 Anträge gesprochen", sagte Möbbeck. Neben den 32 Förderzusagen gebe es zu zahlreichen Anträgen noch Rückfragen oder die Bitte um Überarbeitung. Auch Ablehnungen gebe es, weil beispielsweise keine pauschale Aufwandsentschädigung für Ehrenamtliche gezahlt werden kann.