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Im Landtagswahlkampf nehmen Twitter, Facebook oder Youtube an Bedeutung zu Politiker tummeln sich in sozialen Netzwerken

Von Rochus Görgen 12.02.2011, 04:27

Die wichtigen Debatten den Menschen näher zu bringen – das ist eine Herausforderung für Politiker. Im Landtagswahlkampf 2011 in Sachsen-Anhalt spielen soziale Netzwerke im Internet eine zunehmende Rolle. Sie können Themen erklären und Blicke hinter die Kulissen gewähren.

Magdeburg (dpa). Soziale Netzwerke im Internet werden für Wahlen immer wichtiger – daher versuchen auch die Politiker in Sachsen-Anhalt, sich vor der Landtagswahl am 20. März im Internet zu präsentieren. Anders noch als bei der Landtagswahl 2006 sind Twitter, Facebook oder Youtube inzwischen wichtiger Bestandteil im Buhlen um die Gunst der rund zwei Millionen Wahlberechtigten. Dabei zeigen sich die Spitzenkandidaten oft hautnah – manchmal aber auch bieder ernst.

Einer der Aktivsten in den sozialen Netzen ist SPD-Spitzenkandidat und Finanzminister Jens Bullerjahn. "Wer jetzt Ende Januar die Lohn- oder Gehaltsabrechnung erhalten hat, konnte schwarz auf weiß nachlesen, welche Auswirkung in Euro und Cent die Gesundheitsreform hat", schrieb er kürzlich in seinem Blog. Bei Youtube hat er einen eigenen Kanal für Videos eingerichtet. Darunter findet sich auch sein Wahlkampf-Film "Bullerjahn ist dran". Und eine eigene Fotostrecke ist bei Flickr zu sehen – der Minister in einer Kochshow, am Hochwasserdeich oder bei der Eröffnung einer Fotoausstellung. Auch eine eigene Webseite für das Wahljahr 2011 hat Bullerjahn – www.bullerjahn2011.de. Und unter abgeordnetenwatch.de beantwortet er Fragen der Bürger – auch wenn dort bislang kaum welche gestellt wurden. Schnellen Kontakt bietet er über den Kurznachrichtendienst Twitter – dort ist dann zu finden, welche Veranstaltungen er gerade besucht. "Das sind die Kommunikationsplattformen, wo man heute sein muss", sagt SPD-Sprecher Falko Grube. Allerdings sei die Bedeutung noch nicht so groß, wie beim Wahlkampf von US-Präsident Barack Obama. Immerhin: Die Kosten für Facebook und Co. sind im Vergleich zu anderer Wahlwerbung gering.

Stärker als Bullerjahn hebt der Linken-Spitzenkandidat Wulf Gallert auf das von ihm angestrebte Amt ab – er will der erste Ministerpräsident der Linken in der Bundesrepublik werden. So lautet seine Homepage für den Wahlkampf denn auch schon vieldeutig: www.wulfgallert-mp.de. In Youtube zeigt er seine staatsmännische Neujahrsansprache oder auch eine Rede im Landtag. Dabei deckt er viele verschiedene Themen ab. "Es ist nötig, über gesellschaftliche Alternativen nachzudenken", schreibt er etwa zur Kommunismusdebatte im Landtag. Oder er argumentiert unter der Überschrift "Stoffliche Verwertung als Perspektive der Braunkohle" für den Ausstieg aus der Verbrennung von Braunkohle. Auch CDU-Spitzenkandidat Reiner Haseloff ist im globalen Netzwerk Facebook präsent. Dort ist zu lesen, dass er ein Geburtstagsplakat für Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) enthüllt hat. Eher traditionell kommt sein E-Mail-Formular auf der Homepage daher, in dem er verspricht: "Haseloff kümmert sich." Jüngst gab er als Motto aus: "Mein Hauptziel ist ein Kurs mit Maß und Mitte." Da passt es auch, dass die Besucher seiner Homepage die Schriftgröße selbst einstellen können. Stark auf Aktualität scheint die Grünen-Spitzenkandidatin Claudia Dalbert im Netz zu setzen – und lässt ihre Anhänger bei Facebook etwa wissen: "auf dem heimweg von einem kaempferischen wahlkampfauftakt." Bei abgeodnetenwatch.de hat sie im Kandidaten-Check 32 Fragen beantwortet – vom Kündigungsschutz über private Krankenkassen bis hin zu einem generellen Tempolimit auf Autobahnen. Und auch FDP-Spitzenkandidat Veit Wolpert stellt sich auf seiner Homepage vor - verweist dort aber für Facebook oder Twitter auf die Angebote seiner Fraktion.