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Bei Elbeu ist die kniffligste Stelle für den Ausbau der Wasserstraße Ausbau des Mittellandkanals: Heute wird Umleitung für die Schiffe geflutet

13.12.2011, 04:31

Elbeu (gbi) l In Elbeu (Landkreis Börde) kreuzt der Mittellandkanal die Eisenbahnlinie Magdeburg-Stendal. An dieser Stelle wurde für Schiffe eine Umleitung gebaut. Diese Umleitung, im Fachjargon Ausweiche genannt, wird ab heute geflutet. Der Bau dieser Umleitung für Schiffe war nötig geworden, weil die Kanalüberführung über die Bahn an gleicher Stelle mit einem größeren Querschnitt neu gebaut wird.

Die alte Kanalbrücke war 1928 aus Klinker über die Bahnlinie gemauert worden. Dieses 100 Meter lange Gewölbe wird nun durch ein 164 Meter langes Bauwerk aus Stahlbeton ersetzt. Der Neubau dieser Kanalbrücke ist aber nur möglich, wenn das Kanalbett wasserfrei ist. Damit der Schiffsverkehr dennoch nicht zum Erliegen kommt, wurde seit Februar 2010 eine 900 Meter lange Umleitung errichtet. Ab Februar sollen die Schiffe auf dieser Strecke um den Kanal herumfahren. Dann wird das alte Teilstück über der Bahnlinie abgesperrt, das Wasser aus dem abgesperrten Kanalstück abgepumpt und das Klinkergewölbe über der Bahn abgebrochen. Mitte März wird die Bahnlinie Magdeburg-Stendal deshalb im Bereich des Kanals für zwei Wochen voll gesperrt sein.

Die Verbreiterung des Kanalbetts soll künftig Großmotorgüterschiffen und Schubverbänden bis 11,45 Meter Breite den Begegnungsverkehr ermöglichen. Der Kanalquerschnitt wird breiter, weil das Muldenprofil in ein Rechteckprofil gewandelt wird. Muldenprofil bedeutet, das Wasser steht in einem halbrunden Bett, wie in einem längsseits aufgeschnittenen Rohr und lässt großen, schwerbeladenen Schiffen an den Rändern kaum Platz.

Die Baumaßnahmen am Kanal gehören zum Verkehrsprojekt Deutsche Einheit 17. Zu 90 Prozent sind die Arbeiten auf dem 80,4 Kilometer langen Streckenabschnitt des Mittellandkanals zwischen Wolfsburg und der Schleuse Rothensee abgeschlossen. Auf dieser Länge wird die Wasserstraße verbreitert. Lediglich zwei Abschnitte bei Haldensleben und die kniffligste Stelle, das Stück in Elbeu, sind noch offen. Die Finanzierung dieser Kanalüberführung teilen sich die Deutsche Bahn und die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.