Land will Forderung nach Harzautobahn unterstützen

Halberstadt (dpa/tk) l Die vierspurige B6 soll nach dem Willen der Landesregierung den Status einer Autobahn erhalten. Von der Nordharzautobahn erhoffe man sich eine bessere touristische Vermarktung der Region, zudem könne dies die Firmenansiedlung fördern, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) gestern nach der Kabinettssitzung in Halberstadt. Das Land werde über die Umwidmung der Bundesstraße zur Autobahn mit dem Bund verhandeln, der letztlich entscheiden muss. Die Harzer Kreisverwaltung fordere das bereits seit längerem, sagte Haseloff.

Im Volksmund wird die Bundesstraße seit ihrem Baubeginn zum Ende der 1990er Jahre als Nordharzautobahn bezeichnet. Für die Schnellstraße ist bereits heute die Autobahnpolizei zuständig, in Wernigerode hat eine Autobahn-Straßenmeisterei ihren Sitz.

Die vierspurige B6 führt vom niedersächsischen Vienenburg über Wernigerode, Blankenburg, und Quedlinburg nach Bernburg. Damit verbindet die Straße auf rund 85Kilometern die Autobahnen A14 Magdeburg-Halle und A395 Braunschweig-Bad Harzburg miteinander. Pläne für eine Autobahn entlang des Nordharzrandes gab es bereits in den 1930er Jahren, wurden allerdings nicht realisiert.

Haseloff betonte, eine Autobahn habe zahlreiche Vorteile. So würden etwa elektronische Navigationssysteme die Fahrdauer für Strecken auf Autobahnen niedriger angeben als für Bundesstraßen. Wegen des guten Ausbaus der B6 sei er stets viel schneller im Harz als sein Navigationsgerät anfangs anzeige. Das böte Vorteile für die Tourismusregion im Wettbewerb mit Berlin oder Leipzig um Tagesgäste, schätzte der Regierungschef ein. Vorteile gebe es auch für Firmen und Kommunen im Harzkreis gleichermaßen, die mit einem nahen Autobahnanschluss werben könnten.

Ein weiterer Ausbau der Bundesstraße für eine Umwidmung ist laut Haseloff nicht notwendig: "Es ist ein systematisches, kein technisches Problem." Im Westen würden auch Autobahnen neu gebaut, die demselben Standard der Bundesstraße6 entsprächen.