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Nach dem Hochwasser Millionenhilfe für die Landwirtschaft

Nach der Hochwasserkatastrophe im vorigen Juni sind bislang rund 37
Millionen Euro aus der Fluthilfe für die Land- und Forstwirtschaft in
Sachsen-Anhalt bereitgestellt worden.

Von Michael Bock 26.02.2014, 02:21

Magdeburg l Landwirtschafts- und Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) sagte am Dienstag nach der Kabinettssitzung, mit 29 Millionen Euro sei der größte Teil der bisher ausgezahlten Summe aufgewendet worden, um Schäden in landwirtschaftlichen Betrieben zu beseitigen.

Rund 5,5 Millionen Euro wurden für die "Wiederherstellung eines guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustandes" an die landwirtschaftlichen Unternehmen ausgezahlt. Dazu gehören zum Beispiel das Mähen und Beseitigen von vom Hochwasser betroffenen Erntegut oder von Gras.

Etwa 2,5 Millionen Euro waren unmittelbar nach der Flut als Soforthilfe an landwirtschaftliche Betriebe gegangen.

Laut Aeikens wurden von den 1429 Anträgen auf Beseitigung von Hochwasserschäden in der Land- und Forstwirtschaft bislang 1225 Anträge bewilligt - das entspricht knapp 86 Prozent. 65 Anträge wurden abgelehnt. "Da waren auch viele Nicht-Landwirte dabei", sagte Aeikens zur Begründung.

Das Hochwasser hatte im Juni 2013 rund 75 000 Hektar Acker und Grünland und 20000 Hektar Waldfläche unter Wasser gesetzt. Sachsen-Anhalt hat eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 1,2 Millionen Hektar.

Der Schaden für Land- und Forstwirtschaft beläuft sich dem Ministerium zufolge auf insgesamt 137 Millionen Euro. Davon entfallen rund 60 Millionen Euro auf landwirtschaftliche Betriebe, 60 Millionen Euro auf Schäden an der Infrastruktur und 17 Millionen Euro auf Waldschäden.

Aeikens sagte, jetzt würden die Reparaturen an der ländlichen Infrastruktur vorangetrieben. Bisher lägen den Ämtern für Landwirtschaft und Flurneuordnung 145 Schadensanträge mit einer Höhe von insgesamt rund 47 Millionen Euro vor. 24 Anträge seien bislang bewilligt. Die Kommunen erfassen noch Schäden. Laut den EU-Vorgaben wird für die Schadensleistungen in der Landwirtschaft der Durchschnitt aus den Erträgen und Erlösen der Jahre 2010 bis 2012 zugrunde gelegt und von diesem Wert 80 Prozent ausgezahlt. Aeikens: "Das pauschalisierte Verfahren stellt eine möglichst schnelle Auszahlung der Hilfen auf hohem Niveau sicher."

Wenn eine hochwasserbedingte Betriebsaufgabe droht, können sogar bis zu 100 Prozent des Schadens beglichen werden. Härtefallanträge sind noch nicht eingegangen. Die Antragsfrist endet nach bisherigen Vorgaben am 30 Juni. Aeikens sagte, bei Bedarf werde er sich dafür einsetzen, dass die Landwirte noch bis Ende des Jahres Anträge stellen können. Dies gilt bereits für die Forstwirtschaft, da die Schäden im Wald später sichtbar werden als auf landwirtschaftlichen Flächen.

Zuletzt hatten Polderbauern aus der Havelberger Region, deren Wiesen und Felder beim Hochwasser gezielt geflutet worden waren, eine ihrer Meinung nach zu geringe Entschädigung durch das Land kritisiert.