Mensch, Magdeburg - Newsletter vom 29. August 2022 Erste Fotos aus dem fast fertigen Tunnel
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Magdeburg hatte in den 1920er Jahren Berühmtheit erlangt für seine farbenfrohen Fassaden. Bruno Taut und vor allem Carl Krayl hatten in jener Zeit den Hausbesitzern kräftige Farbtöne als Möglichkeit schmackhaft gemacht, um weniger attraktive Fassaden aufzuwerten. Bis heute zeugen davon Häuser in der Otto-Richter-Straße, deren Buntheit originalgetreu rekonstruiert wurde.

Und auch an anderen Stellen ist die Farbigkeit der frühen Moderne wieder sichtbar. Die Genossenschaft GWG Reform bringt nach und nach im Kernbereich von Alt-Reform im Süden der Landeshauptstadt die alte Farbigkeit zurück. Auch hier haben die Bauherren die Vorgaben des Denkmalschutzes genau im Blick.

Warum ich das schreibe? Noch vor der Sommerpause hatte im Magdeburger Bauausschuss SPD-Stadtrat Falko Grube kritisiert, wie eintönig einige Stellen der Stadt gestaltet werden. Überall blendet ein strahlendes Weiß, als farbiger Akzent werden Grautöne wahrgenommen. Als er beim Thema Weiß Rot sah, hatte er zwar die Bebauung rund um den Wittenberger Platz im Blick. Doch ich möchte hinzufügen: In jedem neuen Eigenheimviertel fehlt der Mut zur Farbe ebenso.
Dass es auch anders geht, beweisen größere Bauherren. Ein Beispiel ist die Wohnungsbaugenossenschaft „Die Stadtfelder“. Sie haben beispielsweise bei ihrem preisgekrönten Rundbau auf der Ecke des Pfälzer Platz mit einem kräftigen Farbton gearbeitet.

Und auch Graffiti können helfen. Das beweist die Magdeburger Wohnungsgenossenschaft mit ihren großformatigen Bildern. Noch eindrucksvoller finde ich ja die Arbeiten, die die Wohnungsbaugenossenschaft „Otto von Guericke“ auf einige ihrer Giebelwände an Zehngeschossern gebracht hat.

Trotz allem Pessimismus einiger angesichts der Flut weißer Fassaden: Wenn man genau hinschaut, finden sich in Magdeburg viele attraktive Alternativen zum Einheitsweiß.
Das liegt heute an
In Magdeburg werden heute einige neue Baustellen eingerichtet. Ein kurzer Abschnitt der Großen Diesdorfer Straße ist vom 29. August bist voraussichtlich bis 11. November voll gesperrt. Grund sind Bauarbeiten an den Gleisen der MVB zwischen der Schmeilstraße und der Einfahrt zur Schwimmhalle. Der Verkehr wird in beiden Richtungen weiträumig über die Bundesstraße 1 umgeleitet.
Die gute Nachricht
Gut, einen Tag hatten wir das nach den Sommerferien schon. Dann kam aber der MVB-Streik. Und dann das Wochenende. Und heute? Heute hoffe ich darauf, dass der MVB-Fahrplan für die Schulzeit funktioniert. Das bedeutet, dass die Straßenbahnen in der Hauptverkehrszeit im Zehn-Minuten-Takt fahren. Ein Takt übrigens, der - bei aller immer wieder vorgetragenen Kritik an den MVB - in vielen anderen Städten so nicht geboten wird.
Meine persönlichen Tipps
Traditionell ist am Montag ja nicht so viel los. Und doch gibt es in Magdeburg jeden Tag etwas zu erleben. Für Montag steht so in der Datsche in der Sandbreite im Magdeburger Stadtteil Buckau regelmäßig der Swing im Mittelpunkt. Die Magdeburger Swing-Community trifft sich dann zum geselligen Tänzchen im Klub in der Sandbreite. Ab 19.30 Uhr gibt es den Schnupperkurs für alle Neulinge und Auffrischungsbedürftige mit Grundschritten und einfachen Figuren. Dieses Mal ist ab 20 Uhr auch eine Liveband mit dabei: Die Stomping Sugar Group spielt Swinging 30th und Lindy Hop. Der Eintritt ist frei.
Außerdem findet ab 19.30 Uhr ein Konzert der Reihe Orgelkunst im Magdeburger Dom statt. Alle Register zieht dieses Mal der aus Norwegen stammende Organist des Hamburger Michels, Magnus Draagen.
Herzliche Grüße
Martin Rieß