SLK: Die Woche im ganzen Salzland Warum es im Salzlandkreis viele Jubiläen zu feiern gibt
Ein altes Handwerk, ein neues Kinderbüchlein fürs Museum, gute Möglichkeiten für Auszubildende - und was in dieser Woche im Salzland sonst noch wichtig war.

hatten Sie als Kind ein Poesie- oder Freundealbum? Ich bin vor einiger Zeit mal auf das Poesiebuch meines Opas aus den 40er-Jahren gestoßen und fühlte mich davon sehr gut unterhalten, denn es war so ganz anders als das, was ich aus meiner Kindheit kenne.
Während in meinem Freundebuch die Mitschüler beispielsweise vorgedruckte Fragen nach Lieblingsband und Lieblingstier auf kunterbunten Seiten beantworten und ein Foto von sich selbst einkleben mussten, bestand das Heftchen meines Opas aus blütenweißen Seiten. Wer sich darauf eingetragen hatte, malte selbst kleine Ornamente und hinterließ Sprüche, die unter anderem gute Gesundheit wünschten oder zum Respekt gegenüber den eigenen Eltern mahnten. Beides sehr verschieden, beides auf seine Weise schön und interessant.
Als Töpfe und Eimer noch geflickt wurden
Dass die Zeiten sich wandeln, sieht man nicht nur an unterschiedlichen Gewohnheiten bei Freundschaftsalben. Es gibt auch einige Gewerke, die im Laufe der Jahre immer unbekannter geworden sind, weil der technische Fortschritt und geänderte Mentalitäten sie haben verschwinden lassen. Die Arbeit eines Pfannenflickers gehört zweifellos dazu.

Reinhard Höfflin aus Sachsendorf setzt sich jedoch dafür ein, dass dieses Handwerk nicht vollends in Vergessenheit gerät. Mein Kollege Thomas Linßner hat den Mann einmal besucht, der alte Haushaltsgeräte wie zum Beispiel Emailleeimer und Töpfe sammelt - einige von ihnen mit „geflickten“ Löchern. „Ich habe das gemacht, damit die jüngeren Leute mal sehen, wie das früher gemacht wurde“, meint Reinhard Höfflin.
Maria und Josef feiern Eiserne Hochzeit
Ob Maria und Josef Weiß die Zeit der Pfannenflicker noch persönlich erlebt haben? Das kann ich natürlich nicht so genau sagen. Was ich hingegen mit Sicherheit weiß: Die beiden Ascherslebener haben in dieser Woche ihre Eiserne Hochzeit, das 65-jährige Ehejubiläum gefeiert. Und das ist auf jeden Fall auch eine ganz schön lange Zeit.

Aus diesem Anlass hat meine Kollegin Kerstin Beier sich mit dem Paar unterhalten, für das der Alltag inzwischen immer herausfordernder wird. Immerhin sind sie schon 88 und 92 Jahre alt. Aber dann gehe eben alles einfach ein bisschen langsamer, meint Maria Weiß.
Dass Maria als junge Frau ausgerechnet Josef geheiratet hat, ist natürlich Zufall - zumindest teilweise. Beide stammen aus einem christlichen Elternhaus, kennengelernt haben sie sich bei der katholischen Jugend, sind ihrer Gemeinde und ihrem Glauben bis heute treu geblieben.
Ein Geschenk zum 140. Geburtstag
Von einem anderen Jubiläum konnte in dieser Woche Volker Müller berichten: In Hohenerxleben feiert die Feuerwehr ihr 140-jähriges Bestehen. Auch die Kameraden aus dem Umland waren bei den Festlichkeiten dabei.
Und was wäre so ein großer, runder Geburtstag ohne Geschenke? Gegen Mittag übergab deshalb Staßfurts Bürgermeister René Zok feierlich ein Auto an die stellvertretende Jugendwartin der Stadt Staßfurt, Yvonne Rötlich. Dieser Pkw ist aus dem Sozialsponsoring vieler Betriebe oder Unternehmen zusammengekommen.

Und weil nach dem Jubiläum vor dem Jubiläum ist, darf man sich jetzt sicher schon auf die Feier zum 150-jährigen Bestehen freuen.
Mit Spenden zum großen Jubiläumsfest
65 Jahre Ehe, 140 Jahre Feuerwehr: Es gibt immer wieder Grund zum Feiern. Ein noch größeres Jubiläum will man dieses Jahr im kleinen Örtchen Altenburg begehen. Das Dorf, gelegen zwischen Bernburg und Nienburg, wird ganze 1.070 Jahre alt.
Dazu soll es ein Fest geben, selbstverständlich. Dass das in Zeiten klammer kommunaler Kassen nicht immer ganz so einfach ist, kann man sich allerdings auch denken. Deshalb nehmen die verschiedenen Akteure in Altenburg - vom Ortschaftsrat bis zu den Vereinen - das Ganze einfach selbst in die Hand, wie Reporterin Nadja Bergling erfahren hat.

Sie sammeln Spenden, damit am 2. August ordentlich gefeiert werden kann. Das Programm jedenfalls steht schon mal. Besucher sollen sich beispielsweise auf Musik, tierische Gäste und eine Lasershow freuen können.
Schock für Kinder und Eltern in Wolmirsleben
Ziemlich erschreckend fand ich in dieser Woche einen Bericht meines Kollegen René Kiel: In Wolmirsleben sind unbekannte Täter in der Kindertagesstätte „Gänseblümchen“ eingebrochen, haben sämtliche Schränke durchwühlt und mehrere Tablet-PCs gestohlen. Zeitweise war aufgrund dieses Vorfalls nur eine Notbetreuung möglich.

Klare Worte findet dazu unter anderem der Verbandsgemeinde-Bürgermeister der Egelner Mulde, Michael Stöhr (UWGE): „Das ist furchtbar für die Kinder, wenn sie sehen, dass in ihrem sonst so behüteten Umfeld Einbrecher am Werk waren.“
Bleibt nur zu hoffen, dass die Täter gefunden werden.
Eine Küche für kleine Schlamm-Köche
Doch kommen wir lieber wieder zu etwas erfreulicheren Themen: In Großmühlingen ist unlängst ein Kinderwunsch Wirklichkeit geworden. Der Spielplatz hat eine Matschküche bekommen, die die Kleinen natürlich sofort eingeweiht haben, wie Julien Kadenbach vor Ort beobachtet hat.

Die Idee dafür war übrigens bei einer Kindersprechstunde mit Ortsbürgermeisterin Ines Schleinitz aufgekommen. Und der örtliche Verein „Wir für Mühlingen“ nahm den Vorschlag gerne auf und machte sich an die Umsetzung, sodass nun auf dem Spielplatz fleißig „gekocht“ werden kann.
Ein eigenes Büchlein für Ascherslebens Museum
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich auch an die kleinen Pixi-Bücher, von denen ich einige Geschichten besonders mochte - zum Beispiel die von Tanzschwein Wanda oder die über das Mädchen Elli, das mehrere Brüder hat und beim Versuch, die Toilette so wie sie zu benutzen, in das Becken rutscht. Rückblickend klingt das irgendwie komisch, war früher aber sehr lustig.
Glücklicherweise gibt es ja nicht nur solche schrägen Geschichten, sondern es sind auch einige sehr schöne dabei - inzwischen sogar mit Lokalkolorit. Denn das Ascherslebener Museum ist jetzt Hauptdarsteller in einem eigenen Pixi-Buch, wie meine Kollegin Katrin Wurm erfahren hat.

Worum es in dem kleinen Heft genau geht? Am besten einfach mal selbst reinschauen! Ab Juni ist das Büchlein erhältlich.
Ehrung für „Top-Ausbildungsbetriebe“
Eine gute Nachricht nun auch zum Ende: Die IHK Halle-Dessau hat drei Unternehmen aus der Region Bernburg für ihr Engagement für Azubis ausgezeichnet. Über die gläsernen Trophäen und Gütesiegel freuen durften sich die Kuhlmann Leitungsbau GmbH & Co. KG in Bernburg, die Saalemühle Alsleben GmbH sowie die Pfeiffer & Langen GmbH & Co. KG in Könnern.

Was machen sie anders als andere, wollte Reporterin Katharina Thormann wissen. Die Antworten darauf fallen unterschiedlich aus - von intensiver Betreuung, über Boni für Leistung, Einbeziehung in Entscheidungen bis hin zum Schaffen eines familiären Umfelds. Und der Erfolg gibt allen drei Unternehmen recht.
Foto der Woche
Haben Sie für dieses Jahr einen Urlaub geplant oder sind schon verreist? Die Bienenfresser, die Thomas Tobis am Radweg zwischen Wilsleben und Neu Königsaue fotografiert hat, sind aus ihrem Urlaub in Afrika jedenfalls wieder in hiesige Gefilde zurückgekehrt.

Der Name „Bienenspecht“, der landläufig auch genutzt wird, ist übrigens irreführend. Bienenfresser sind nämlich keine Spechte, sondern bilden in der biologischen Systematik eine eigene Familie. Wieder was gelernt.
Wohin am Wochenende?
Etwas lernen kann man bekanntlich auch im Museum. Und im Museum Schloss Bernburg gibt es seit gestern sogar eine neue Ausstellung zur erkunden, die sich der 170-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr in der Stadt widmet.

Dabei können kleine und große Feuerwehr-Enthusiasten auf eine Zeitreise gehen - mit alter und neuer Einsatzkleidung, Technik und vielem mehr.
Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen
Ihre Anja Riske