1. Startseite
  2. >
  3. Newsletter
  4. >
  5. SLK - der Newsletter für das ganze Salzland
  6. >
  7. SLK: Die Woche im ganzen Salzland: Wie engagierte Helfer und moderne Technik im Salzlandkreis Rehkitze retten

SLK: Die Woche im ganzen Salzland Wie engagierte Helfer und moderne Technik im Salzlandkreis Rehkitze retten

Ein Sportler, der scheinbare Grenzen hinter sich lässt, ein Verein, der trotz Auflösung noch etwas bewirken kann, Menschen, die ihre Stadt verschönern - und alles, was in dieser Woche im Salzland sonst noch wichtig war.

21.06.2025, 08:30
SLK, den Newsletter, schreibt Anja Riske. Sie arbeitet am Regiodesk Salzland. Dazu gehören die Redaktionen in Aschersleben, Bernburg, Schönebeck und Staßfurt.
SLK, den Newsletter, schreibt Anja Riske. Sie arbeitet am Regiodesk Salzland. Dazu gehören die Redaktionen in Aschersleben, Bernburg, Schönebeck und Staßfurt. (Grafik: Tobias Büttner)

nun ist er also endgültig da, der Sommer. Die Sonne scheint, Freibäder laden wieder zum Plantschen und Eisdielen zum Naschen ein, und ich persönlich schmelze wieder in meiner Dachgeschosswohnung vor mich hin.

Wie verbringen Sie diese warme Jahreszeit am liebsten? Sind Sie gern draußen und genießen das Wetter? Oder suchen Sie doch lieber einen etwas abgedunkelten und gut gekühlten Raum, um nicht zu sehr ins Schwitzen zu kommen?

Ein Triathlon ist nicht genug

Was der Ascherslebener Steffen Fleischer unlängst bei Temperaturen von 32 Grad im Schatten gemacht hat, würde den meisten Menschen wohl eher nicht in den Sinn kommen - ganz egal, wie warm oder kalt es draußen ist: Der 60-Jährige hat einen doppelten Triathlon absolviert, ist also am Stück 7,6 Kilometer geschwommen, 360 Kilometer mit dem Rad gefahren und 84 Kilometer gelaufen.

Steffen Fleischer mit seinem „Betreuer-Team“: Tochter Viktoria, Partnerin Christina Röhrborn (l.) und Vereinskamerad Thomas Vetter (r.) im Ziel des Ultra-Triathlon.
Steffen Fleischer mit seinem „Betreuer-Team“: Tochter Viktoria, Partnerin Christina Röhrborn (l.) und Vereinskamerad Thomas Vetter (r.) im Ziel des Ultra-Triathlon.
(Foto: Fleischer)

Als Steffen Fleischer seinen Freunden und Bekannten von diesem Plan erzählt hat, habe er zunächst Kopfschütteln geerntet, wie mein Kollege Detlef Anders erfahren hat. Aber der Chef eines Gesundheitszentrums ist drangeblieben und hat sein Vorhaben durchgezogen. Hut ab!

Persönlicher Einsatz für eine schönere Stadt

Einfach mal machen, die Dinge anpacken: So lautet auch die Devise bei einem neuen Projekt in Staßfurt. Um ihre Stadt zu verschönern, sind Bürger aufgerufen, sich selbst an der Pflege der öffentlichen Grünanlagen vor ihren Grundstücken zu beteiligen.

Solche neu geschaffenen grünen Oasen wie An der Bode in Staßfurt müssen nur am Straßenrand gepflegt werden.
Solche neu geschaffenen grünen Oasen wie An der Bode in Staßfurt müssen nur am Straßenrand gepflegt werden.
(Foto: Falk Rockmann)

Der Appell hat Erfolg, konnte Reporter Falk Rockmann in dieser Woche vermelden. Sechs Pflegevereinbarungen sind bereits in Arbeit, nachdem der Aufruf Ende Mai gestartet wurde. Dennoch gilt natürlich: Weitere Unterstützer sind herzlich willkommen.

Den Schädlingen auf der Spur

Während sich die Staßfurter um die Pflege „ihrer“ Grünflächen bemühen, sind Pflanzen andernorts - genauer gesagt: auf den Äckern - einer Gefahr ausgesetzt. Immer wieder konnte man in den vergangenen Wochen von Zikaden hören, die beispielsweise bei Rüben oder Kartoffeln für Ernteausfälle sorgen könnten.

Die Landwirtschaftsstudenten Fin Rudolphi und Michael Schneider haben im Rahmen ihrer Bachelorarbeit regelmäßig die Untersuchungsfläche im Auge.
Die Landwirtschaftsstudenten Fin Rudolphi und Michael Schneider haben im Rahmen ihrer Bachelorarbeit regelmäßig die Untersuchungsfläche im Auge.
(Foto: Thomas Linßner)

Um dem etwas entgegensetzen zu können, läuft derzeit bei Glinde ein Monitoring, über das mein Kollege Thomas Linßner berichtet hat. Mit speziellen, durchsichtigen Fangzelten ist das Institut für Zuckerrübenforschung gemeinsam mit Unterstützern und Partnern der Schilf-Glasflügelzikade auf der Spur.

Schon früher gab es hier einen Befall mit den Schädlingen. Nun wird untersucht, auf welchen Pflanzenarten sich die meisten Nymphen - eine Art Jugendstadium der Insekten - finden. Übrigens: Auch auf Äckern bei Könnern wird dazu geforscht.

Rehkitzrettung mit der Drohne

Schädlinge wie die Zikade will wohl kein Landwirt auf seinen Feldern haben. Andere Tiere sind uns Menschen da schon deutlich sympathischer - zum Beispiel Rehkitze. Doch auch die können auf Äckern für Probleme sorgen beziehungsweise schweben sie selbst in Gefahr. Denn werden sie nicht rechtzeitig entdeckt, droht ihnen bei der Mahd der Tod.

Zum Glück gibt es inzwischen moderne Technik, die das verhindern kann. Und engagierte Helfer, die diese Technik zu nutzen wissen. Über deren Einsätze hat Reporterin Katharina Thormann in dieser Woche geschrieben.

Mit einer Drohne werden derzeit unter anderem von Veit Kunze zahlreiche Felder rings um Bernburg nach Rehkitzen abgesucht.
Mit einer Drohne werden derzeit unter anderem von Veit Kunze zahlreiche Felder rings um Bernburg nach Rehkitzen abgesucht.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Mit einer Drohne, ausgestattet mit einer Wärmebildkamera, gehen Helfer der DLRG beispielsweise bei der Agrargenossenschaft Beesenlaublingen auf die Suche nach dem tierischen Nachwuchs. Wird ein Kitz gefunden, fangen es die Helfer und setzen es nach der Mahd wieder an Ort und Stelle aus.

Sicherheit auf den Seen der Region

Bei strahlendem Sonnenschein und Freibadlaune möchte man zwar nicht daran denken, aber auch uns Menschen drohen mitunter Gefahren - nicht zuletzt im Wasser. Um dafür künftig gerüstet zu sein, legt sich die Stadt Seeland nun ein eigenes Rettungsboot zu, hat meine Kollegin Regine Lotzmann berichtet.

Bisher gibt es nur ein Rettungsboot der Wasserrettung des ASB, welches am Concordia See eingesetzt werden kann, aber unter Umständen nicht immer verfügbar ist.
Bisher gibt es nur ein Rettungsboot der Wasserrettung des ASB, welches am Concordia See eingesetzt werden kann, aber unter Umständen nicht immer verfügbar ist.
(Foto: Frank Gehrmann/Archiv)

Mit dem Wasserfahrzeug soll in Zukunft zügiger am Concordia und dem Froser See gerettet, gelöscht und geborgen werden können. 65.500 Euro kostet die wichtige Neuanschaffung. Umso dankbarer ist Seeland-Bürgermeister Robert Käsebier da für die Unterstützung von Unternehmen aus der Region: 20.000 Euro spendet der Alu-Riese Novelis, 10.000 weitere Euro kommen von der Salzlandsparkasse, noch einmal 10.000 Euro von den ÖSA-Versicherungen. Die restlichen Mittel übernimmt die Stadt.

Finanzspritze für den Hummelbergturm

Noch mal ordentlich was bewegen kann auch der Elbuferförderverein in Schönebeck - und das, obwohl er aufgelöst wird. Wie das geht, hat Reporter Paul Schulz herausgefunden.

Die Sanierung des Hummelbergturms in Schönebeck wird vom Förderverein "Hummelbergturm" seit Jahren vorangetrieben.
Die Sanierung des Hummelbergturms in Schönebeck wird vom Förderverein "Hummelbergturm" seit Jahren vorangetrieben.
(Foto: Paul Schulz)

Bei der Sanierung des Hummelbergturms könnte dem Verein eine wichtige Rolle zukommen. Denn für die Turmsanierung winken 200.000 Euro Fördergeld aus dem europäischen Leader-Programm, allerdings nur, wenn der Förderverein „Hummelbergturm“ bis Ende Juni einen Eigenanteil in Höhe von 40.000 Euro aufbringt.

Hier kommt nun der Elbuferförderverein ins Spiel. Der hat nämlich noch ein Restvermögen von rund 16.000 Euro in der Spardose, 11.000 könnten den Helfern vom Hummelbergturm demnächst weiterhelfen. „Das Vorhaben auf dem Hummelberg kann man nur unterstützen“, findet etwa Martin Hennig, einer der Liquidatoren des Elbufervereins.

Zustellwesen in Bernburg vor dem Kollaps

Positive Aussichten also, die es da in Schönebeck gibt. Sehr unerfreulich war hingegen ein Thema, dem sich Reporter Torsten Adam in dieser Woche gewidmet hat: In Bernburg und der Umgebung kommen Brief- und Paketsendungen teilweise um Wochen zu spät.

Dabei eröffnen sich regelrechte Abgründe: Menschen, die ihre Rechnungen nicht mehr fristgerecht begleichen können, weil sie sie gar nicht erst bekommen. Patienten, die auf wichtige Informationen warten, die ihre Gesundheit betreffen. Kunden, die kurzerhand selbst ins Verteilzentrum fahren, um ihre Post zu erhalten.

Viele Brief- und Paketsendungen kommen derzeit im Raum Bernburg nicht pünktlich an.
Viele Brief- und Paketsendungen kommen derzeit im Raum Bernburg nicht pünktlich an.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Schuld an der Misere sind natürlich nicht die Zusteller selbst, sondern die angespannte Personalsituation bei der Post. So berichtet eine Mitarbeiterin davon, dass vor Ort seit Jahresbeginn zwölf Kollegen fehlen. Da sind die Probleme vorprogrammiert.

Neue Chancen für angehende Zahnärzte

Vom Thema Personalmangel können auch Mediziner vielfach ein Lied singen. Der betrifft auch die Zahnärzte, von denen nun immer mehr in Rente gehen: „Es war klar, dass das kommt, wenn auch mit etwas Verzögerung im Vergleich zu den Hausärzten“, hat die Staßfurter Zahnärztin Katy Kietz meinem Kollegen Frank Klemmer erzählt.

Umso mehr begrüßt die Medizinerin die neue Landzahnarztquote fürs Studium, die der Landtag unlängst beschlossen hat. Auch angehende Studenten, die keinen Top-Abi-Schnitt vorzuweisen haben, sollen somit die Chance auf eine Tätigkeit als Zahnarzt bekommen - wenn sie nach ihrem Abschluss einige Jahre auf dem Land tätig sind.

Über die neue Landzahnarztquote für das Studium an der Uni Halle-Wittenberg freuen sich Katy Kietz (links) und ihre Tochter Martha.
Über die neue Landzahnarztquote für das Studium an der Uni Halle-Wittenberg freuen sich Katy Kietz (links) und ihre Tochter Martha.
(Foto: Falk Rockmann)

Katy Kietz freut das auch aus einem ganz persönlichen Grund: Tochter Martha, die sich für den Beruf ihrer Mutter begeistert, kann dank der Neuregelung selbst Zahnmedizin studieren und in einigen Jahren womöglich die Staßfurter Praxis übernehmen.

Foto der Woche

Kommen wir am Ende noch einmal zum Thema tierischer Nachwuchs. Dieses Mal geht es allerdings nicht um Rehkitze, sondern um Schwäne.

Diese Schwanenfamilie ist Rainer Gottstein in Bebitz begegnet. 
Diese Schwanenfamilie ist Rainer Gottstein in Bebitz begegnet. 
(Foto: Rainer Gottstein)

Bei einer Radtour Anfang des Monats hat Rainer Gottstein in Bebitz diese gefiederte Familie getroffen, die sich von der Anwesenheit der Menschen aber offensichtlich so gar nicht stören ließ und einfach unbeirrt ihrer Wege ging.

Wohin am Wochenende?

In der Region ist dieses Wochenende so viel los, dass man damit fast einen eigenen Beitrag füllen könnte. Sportliche Höchstleistungen können Sie heute noch bis in den späten Nachmittag hinein beim Solecup in Schönebeck erleben.

Wer gern mal einen Blick hinter die Kulissen der Ascherslebener Fachhochschule Polizei werfen möchte, hat dazu ebenfalls heute Gelegenheit, und zwar noch bis 15 Uhr.

Die Fête de la Musique sorgt auch in Aschersleben für jede Menge musikalische Unterhaltung in der Innenstadt.
Die Fête de la Musique sorgt auch in Aschersleben für jede Menge musikalische Unterhaltung in der Innenstadt.
(Foto: Frank Gehrmann/Archiv)

Ihnen steht der Sinn mehr nach Musik? Wie wäre es dann mit einem Besuch beim weltweit größten Musikfestival, der Fête de la musique, die heute auch wieder in Aschersleben gefeiert wird? Sie können aber auch beim Schönebecker Operettensommer vorbeischauen, der nun beginnt und in dessen Mittelpunkt dieses Mal „Orpheus in der Unterwelt“ steht.

Gefeiert wird außerdem auch noch bis morgen in Staßfurt. Beim Salzlandfest erwarten die Besucher wieder Auftritte auf mehreren Bühnen, Spiel und Spaß für Kinder, Leckereien und die Möglichkeit, etwas zu verweilen.

Ein schönes Wochenende bei all diesen Gelegenheiten wünscht Ihnen

Ihre Anja Riske