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Aufgespießt So ein Quak!

Nachbar zerrt Frösche wegen Lärmbelästigung vor Gericht.

Von Axel Ehrlich 08.08.2025, 12:48
Amtlich bestätigter Krawallbruder.Ingolf König-Jablonski/dpa/ZB/A
Amtlich bestätigter Krawallbruder.Ingolf König-Jablonski/dpa/ZB/A Foto: dpa

Eher unterrepräsentiert waren in dieser Kolumne bisher Amphibien. Das ändert sich heute. Dank der Frösche aus dem oberösterreichischen Dorf Pasching.

Die 50 Gesellen leben idyllisch in ihrem Teich auf einem Privatgrundstück und machen, was sie am besten können: Quaken. Was den Nachbarn so sehr stört, dass er die Frösche wegen Lärmbelästigung verklagt hat. Da die Frösche in keinem Gesetzbuch vorkommen, steht also der Teichbesitzer vor Gericht. Der Kläger hat ein Geräusch-Gutachten anfertigen lassen, das bezeugt: Das Paschinger Gequake ist lauter als ein Güterzug. Wenn die Frösche davon wüssten, wären sie ziemlich sicher ziemlich stolz auf diese Einschätzung. Nach Hin und Her durch diverse Instanzen entschied jetzt das Bezirksgericht Traun zum vermutlich ersten Mal in der Justizgeschichte gegen die Natur und ihre Geräusche.

Der Teichbesitzer muss eine massive Lärmschutzwand bauen und die bisherigen Verfahrenskosten (etwa 30.000 Euro) tragen. So ein Quak! PS. Sollten demnächst in einem oberösterreichischen Restaurant plötzlich vermehrt Froschschenkel auf der Speisekarte stehen, ist das sicher kompletter Zufall.