Vergleichsstudie Brandenburg liegt in Bildungsranking weit hinten
Brandenburg liegt im „Bildungsmonitor“ einer arbeitgebernahen Initiative weit hinten. Was die Studie zu Digitalisierung, Lehrkräften und Fremdsprachen sagt.

Potsdam - Brandenburg schneidet mit seinem Bildungssystem in einem neuen Ländervergleich aus ökonomischer Perspektive schlecht ab. Das Land landet im „Bildungsmonitor 2025“ der wirtschaftsnahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) auf dem vorletzten Platz der 16 Bundesländer. Auch im Vorjahr nahm das Land Platz 15 ein, im Jahr 2023 Platz 14.
Ganz vorn in dem Ranking findet sich wie schon seit Jahren Sachsen, gefolgt von Bayern vor Hamburg. Am Ende der Skala steht wie schon im vergangenen Jahr Bremen. Berlin belegt Platz 11.
Bewertung aus bildungsökonomischer Sicht
Die vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) durchgeführte Vergleichsstudie untersucht anhand von 98 Indikatoren die Bildungssysteme der Bundesländer. Die Bewertung erfolgt nach Angaben der Autoren ausdrücklich aus bildungsökonomischer Sicht.
Verbesserungsbedarf sehen die Autoren der Studie unter anderem bei der Digitalisierung und beim Informatikangebot in den Schulen oder bei der Zahl der Unterrichtsstunden. Das gilt auch für die sogenannte Betreuungsrelation, also die Frage, wie viele Schüler auf eine Lehrkraft kommen.
Positiv bewertet die Studie etwa Fortschritte bei der Integration von Schülern ausländischer Herkunft oder die sogenannte Internationalisierung: So seien 2023 fast alle Berufsschüler in Brandenburg (97 Prozent) in Fremdsprachen unterrichtet worden. Das sei der zweitbeste Wert aller Bundesländer.
Ministerium hält Studie teils für fragwürdig
Das Bildungsministerium sieht Schwächen in der Studie. So würden erneut bekannte Ergebnisse internationaler, nationaler und länderspezifischer Schulleistungsstudien sowie Daten aus dem Hochschulbereich oder der beruflichen Bildung vermengt. Einzelne Darstellungen sind nach Ansicht des Ministeriums fragwürdig. Für die Schulqualität würden Ergebnisse älterer Studien wie dem IQB-Bildungstrend von 2022 und 2023 fortgeschrieben. Das Ressort verwies zugleich darauf, dass Maßnahmen ergriffen worden seien, um zum Beispiel die Qualität der Schulbildung weiter zu verbessern.
CDU-Landtagsfraktionschef Jan Redmann befürchtet, dass sich die Kürzung von Lehrerstellen im Haushalt dieses und nächsten Jahres fatal auswirken könne. „Wir brauchen mehr Lehrer“, sagte Redmann.
Ergebnisse in wichtigen Bereichen verschlechtert
Bundesweit sehen die Autoren der Studie in den vergangenen Jahren steigende Anstrengungen bei den Bildungsausgaben, mehr Ganztagsbetreuung und Verbesserungen beim Betreuungsschlüssel oder bei Fremdsprachenkompetenzen. Sie verweisen aber darauf, dass sich in wichtigen Bereichen Ergebnisse verschlechtert hätten, etwa bei den Leistungen der Schüler, beim Thema Schulabbruch und bei der Bildungsgerechtigkeit – hier geht es um den starken Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg.