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Tarife Lokführerstreik trifft erneut Reisende

Reisende und Pendler sind seit Monaten von Streiks geplagt. Ein erneuter Ausstand schränkt das Angebot der Deutschen Bahn nun wieder ein. Das Umsteigen aufs Flugzeug ist auch schwierig.

Von dpa 07.03.2024, 07:09
Regionalzüge des Anbieters Metronom stehen auf einer Abstellanlage.
Regionalzüge des Anbieters Metronom stehen auf einer Abstellanlage. Jonas Walzberg/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa/Symbolbild

Hannover/Bremen - Der erneute bundesweite Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bei der Deutschen Bahn hat am Donnerstag auch Reisende in Niedersachsen und Bremen getroffen. Seit dem frühen Morgen kam es nach Angaben der Bahn wie erwartet zu weitreichenden Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr. Ein Grundangebot von Verbindungen sei aber wie geplant angelaufen, sagte eine Bahnsprecherin am Donnerstagmittag. Fahrgäste sollten sich auf der Konzernseite im Internet informieren, welche Verbindungen ausfallen oder verkehren.

Auf den Regionalstrecken etwa zwischen Norddeich-Mole und Hannover sowie Osnabrück und Bremen fuhren laut der Fahrplanauskunft vereinzelt Züge. An einigen Stellen wurde auch ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Im Fernverkehr waren einige wenige ICE etwa auf den Verbindungen zwischen Hamburg, Hannover und Göttingen unterwegs.

Der Streik soll laut der GDL bis Freitag (8. März) um 13.00 Uhr andauern. Nach Prognosen der Bahn dürften die Auswirkungen deutlich darüber hinaus spürbar sein. Erst ab Samstag soll wieder das komplette Zugangebot zur Verfügung stehen, betonte ein Konzernsprecher. Das Grundangebot der Bahn sieht wie bei vorigen Arbeitskämpfen vor, dass rund 20 Prozent der Fernzüge im Einsatz sind.

Viele private Regionalbahnbetreiber mit Angeboten im Nordwesten betonten erneut, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zum Streik aufgerufen seien. Die Gesellschaften Metronom, Westfalenbahn, Erixx, Enno und Nordwestbahn verwiesen auf ihren Websites darauf, dass es dennoch zu Einschränkungen kommen könne.

Der Tarifstreit bei der Bahn läuft bereits seit Anfang November. Vergangene Woche brach die GDL die Gespräche erneut ab. Seither ist völlig offen, wie eine Lösung im Konflikt zustande kommen soll. Hauptstreitpunkt ist die Gewerkschaftsforderung, die Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen von 38 auf 35 Stunden zu senken. Einen Kompromissvorschlag, der eine Absenkung der Wochenarbeitszeit in zwei Schritten auf 36 Stunden bis 2028 bei vollem Lohnausgleich vorsah, hatte die Bahn angenommen. Die GDL lehnte jedoch ab.

Ein Umstieg auf das Flugzeug blieb für Streik-Betroffene nur zum Teil möglich. Denn durch die von Verdi angekündigten Warnstreiks gleich mehrerer Berufsgruppen kam es auch zu Einschränkungen bei wichtigen Teilen des deutschen Luftverkehrs. In Hannover wurden wegen des Warnstreiks des Bodenpersonals alle Lufthansa-Flüge am Donnerstag und Freitag abgesagt, wie ein Flughafensprecher sagte. Auch die Internetseite des Bremer Airports wies für Donnerstag und Freitag sämtliche Flüge der Kranich-Airline als gestrichen aus. Der Warnstreik des Bodenpersonals soll bis Samstagmorgen um 7.10 Uhr andauern.