1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Nachhaltigkeit: Neue Gebäude sollen Batterieforschung in Jena voranbringen

Nachhaltigkeit Neue Gebäude sollen Batterieforschung in Jena voranbringen

Forscher in Jena wollen nachhaltige Alternativen zur Lithium-Batterie finden. Neue Gebäude sollen das in großem Maßstab möglich machen.

Von dpa 12.04.2024, 07:41
Eine Frau fotografiert die Innenarchitektur im Neubau des Zentrums für Energie und Umweltchemie der Universität Jena am Tag der Einweihung.
Eine Frau fotografiert die Innenarchitektur im Neubau des Zentrums für Energie und Umweltchemie der Universität Jena am Tag der Einweihung. Martin Schutt/dpa

Jena - Von Energiespeicherlösungen für Solarparks bis hin zu druckbaren Batterien für die Kleidung: In zwei neuen Forschungsbauten wollen Wissenschaftler in Jena künftig unter anderem an der Speichertechnologie der Zukunft arbeiten. „Man kann natürlich mit Lithium-Batterien aus China einen Windpark bauen. Aber das, was uns umtreibt, ist eine nachhaltige Alternative“, sagte der Direktor des Zentrums für Energie und Umweltchemie (CEEC) Jena, Ulrich Schubert, der Deutschen Presse-Agentur. Ziel seien Batterien, die ohne seltene Metalle auskommen, sondern etwa mit Kunststoff. Das könne nun auch in größerem Maßstab passieren.

Am Freitag wurden ein Erweiterungsbau für das CEEC und ein Anwendungszentrum eröffnet. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) bezeichnete das Zentrum als „Motor der Energiewende“, Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sprach von Energiespeicherung als „Schlüsselthema“ für die Sicherung der Energieversorgung.

Im CEEC arbeiten Physiker, Chemiker oder Materialforscher der Universität Jena und des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS zusammen. Insgesamt sind laut Angaben der Universität etwa 40 Büroräume und 60 Labore entstanden. In die Gebäude auf etwa 4000 Quadratmetern sollen laut Schubert 12 Arbeitsgruppen mit bis zu 200 Wissenschaftlern einziehen, die vorher auf andere Gebäude verteilt waren.

Fertigung von Prototypen möglich

„Wir haben mit diesen Neubauten das Ziel gehabt, die Energieforschung und die Umweltforschung in Jena auf ein neues Niveau zu bringen“, so Schubert weiter. Mit dem Anwendungszentrum gehe es jetzt von der Grundlagenforschung hinein in die Fertigung von Prototypen. „Wir wollen Sachen, die sich in kleinem Maßstab als interessant erweisen, auch im Technikum mal ausprobieren.“ Auch Photovoltaik, intelligente Fassaden oder Wassertechnologie sollen in den neuen Räumen erforscht werden.

In Thüringen forschen mehrere Institute und Universitäten an Batteriesystemen, darunter unter anderem die TU Ilmenau. Der chinesische Batterieriese CATL betreibt zudem eine der größten Zellfertigungen weltweit in Arnstadt. In der Nähe hat auch das Fraunhofer IKTS ein Batterieforschungszentrum. In die Neubauten des CEEC in Jena flossen mehr als 53 Millionen Euro. Bauherr war die Universität, was laut Schubert ein Novum war. So seien die Nutzer von Anfang an in die Planungen einbezogen worden.