Betrieb geht weiter / Beschäftigung der rund 300 Mitarbeiter laut Insolvenzverwalter vorläufig gesichert Pleitegeier kreist über dem Grand Hotel Heiligendamm
Heiligendamm (dpa) l Das seit dem G8-Gipfel 2007 berühmte Grand Hotel Heiligendamm ist zahlungsunfähig. Wie die Jagdfeld-Gruppe als Betreiber gestern berichtete, wurde am Montag beim zuständigen Amtsgericht in Aachen die Insolvenz für die Grand Hotel Heiligendamm GmbH Co. KG angemeldet. Trotzdem solle das Hotelunternehmen nicht zerschlagen und der Betrieb aufrechterhalten werden.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Jörg Zumbaum aus Düren sagte, die Beschäftigung der 300 Mitarbeiter sei vorerst gesichert. Mit Hilfe neuer Investoren solle nicht nur das Hotel erhalten, auch anstehende Investitionen müssten ermöglicht werden. Das Insolvenzverfahren eröffne die Chance, Investoren zu finden.
Das Hotel war seit dem G8-Gipfel 2007 weltweit bekannt geworden. Damals hatten sich die Staats- und Regierungschefs in einem extra angefertigten riesigen Strandkorb vor dem Luxushotel fotografieren lassen.
Nach Worten des Geschäftsführers der Jagdfeld-Gruppe, Anno August Jagdfeld, ist ein neues Finanzierungskonzept notwendig. "Die Fondsgesellschaft kann nicht so weitermachen." Dem Fonds fehlten rund 30 Millionen Euro. Große Teile des Wiederaufbaus des Hotels waren über Fonds abgewickelt worden.
Ursache für die Insolvenz war Jagdfeld zufolge, dass Kreditzinsen nicht mehr gezahlt werden konnten. Die Banken hätten erklärt, ihre Kredite definitiv nicht zu verlängern, sagte er.
Das Unternehmen sei aber nicht überschuldet. Alle Gläubiger könnten von einer vollständigen Zahlung ausgehen, sagte Anno August Jagdfeld.